Begegne der Erwählung mit Vertrauen in Gottes Wort!
Als meine Frau und ich unseren ersten Mietvertrag in Berlin unterschrieben, da waren in diesem Mietvertrag, man sollte ja jeden Vertrag auch gründlich durchlesen, einige Klauseln drin gelistet, die zwar dort im Vertrag standen, wo mir aber schon gleich, als wir das unterschrieben, uns gesagt wurde, ja so eng nehmen wir das nicht, das muss einfach drinstehen. Zum Beispiel, dass in den Treppenhäusern nichts abgestellt werden dürfte, weder Fußmatte, noch Fußabtreter, noch irgendwas, noch Schuhe, nichts darf im Treppenhaus stehen. Nun, wir haben relativ schnell gemerkt, dass sich weder die Nachbarn daran halten, noch die Vermieter, ist auch effektiv zu erwarten. Die Praxis hat deutlich davon abgewichen, von dem, was in dem Vertrag drin stand. Und so ist es immer wieder, wenn menschliche Parteien miteinander Verträge eingehen, ob es so zwischen einer Firma und Genossenschaften oder Versicherungen ist, dass man immer wieder merkt, dass sie von der Gegenpartei erwartet wird, dass du als Unterzeichner nicht nur den Buchstaben dessen, was da steht, verstehst, sondern den Geist dessen, was da steht. Es wird von dir erwartet, dass du nicht unbedingt jetzt alles so für bare Münze nimmst, sondern mit gesundem Menschenverstand rangehst. Nun, die Frage ist, wie ist das jetzt bei Gott? Gott selber ist einen Bund mit seinem Volk Israel eingegangen, Gott selber hat für uns sein Wort niederschreiben lassen, Gott hat uns sein Wort dargereicht, die ganzen Jahrhunderte, Jahrtausende hindurch. Und die Frage ist jetzt, wie sollen wir jetzt als Leser vom Wort Gottes mit diesem Wort umgehen? Ist dieses Wort Gottes ähnlich wie ein solcher Vertrag, wo es gewisse Klauseln gibt, die man als ungültig erklären könnte, gewisse Klauseln, wo man sich die Frage stellen kann, ob das doch nicht allenfalls Ausnahmen gäbe, die hier nicht berücksichtigt werden. Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist, welche Stellung und welche Bedeutung hat das Wort Gottes für dich als Menschen? Und es ist genau bei dieser Frage, bei dem Verständnis des Wortes Gottes, wo sich die Spreu vom Weizen trennt und wo es auch einen deutlichen Unterschied zu tun gibt zwischen dem, was Gott überliefert hat im Vergleich zu dem, was ein Mensch überliefert. Denn wenn wir es auch gewohnt sind, dass bei einem Vertrag, den wir unterschreiben, nicht immer alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird, so ist es doch bei Gottes Wort völlig anders. Gottes Wort ist kein menschliches Dokument, sondern ein göttliches Dokument, es ist vom Heiligen Geist eingegeben, es wurde nur auf seine Aufforderung hin aufgeschrieben, es wurde nur auf seine Aufforderung hin überliefert und deshalb halten wir heute noch fest, das Wort Gottes hat Bestand. Die Frage ist, warum ist das so entscheidend? Warum ist es so entscheidend, festzuhalten, dass das Wort Gottes Bestand hat? Warum ist es so entscheidend, festzuhalten, dass es im Wort Gottes nicht irgendwelche Klauseln gibt, nicht irgendwelche Ausdrücke gibt, die einfach antiquarisch sind, die man einfach anders verstehen muss, die man zeitlich anpassen muss? Warum ist das so entscheidend? Es ist so entscheidend, weil du immer wieder in deinem Leben in Momente kommen wirst, wo du herausgefordert wirst, das Wort Gottes auf den Prüfstand zu stellen. Du magst heute hier sitzen und von deinem Herzen her sagen, ja, ich glaube, die Bibel ist das Wort Gottes. Du magst heute hier sitzen und von deinem Herzen her sagen, ja, ich glaube, dass Gott selbst das inspiriert hat und dass alles, was er niedergeschrieben hat, bindend ist. Du magst das mit deinem Herzen sagen, doch die Frage ist, wie gehst du dann vor, wenn du in Situationen kommst, wo diese Überzeugung herausgefordert wird, wo diese Überzeugung auf die Probe gestellt wird und diese Überzeugung wird immer und immer wieder auf die Probe gestellt, solange du auf dieser Welt unterwegs bist und solange der Satan noch ein Wort sprechen darf. Denn ihr erinnert euch an ersten Mose 3, die Worte, mit denen der Satan selbst, der Eva, eine Falle stellte, waren die Worte, sollte Gott wirklich gesagt haben. Er fing genau dort an, wo du deine Überzeugung gründest. Er fing genau dort an, das Fundament ins Wanken zu bringen, wo wir sagen, daran halten wir fest. Mit der Frage, sollte Gott wirklich gesagt haben? Und so stehst du in deinem Leben immer wieder in Situationen, wo du merkst, okay, Gott hat gesagt, es sollte nur eine Ehe zwischen Mann und Frau geben. Jetzt ist die Frage, hat er das so geschrieben und gemeint oder könnte es möglicherweise einfach eine Klausel sein, die angepasst werden muss? Du liest, dass Gott sagt, liebe deine Nächsten. Die Frage ist dann in der Praxis, wenn es schwierig ist, deine Nächsten zu lieben, weil er sich gerade nicht so lieb benimmt, die Frage ist dann, hat Gott das bedingungslos gemeint oder könnte es möglicherweise eine Ausnahmeregelung geben? Oder die Bibel schreibt, ordne dich der Obrigkeit unter und die Frage bleibt für dich, ist das jetzt wirklich so geschrieben und gemeint oder gibt es tatsächlich Situationen, wo ich rebellisch sein darf? Gott sagt in 1. Mose, alle Tage der Erde sollen nicht aufhören, Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Ist das wirklich wahr oder schafft es der Klimawandel dem zu widersprechen? Und so merkst du, immer wieder wirst du konfrontiert in deinem Leben mit Aussagen, die die Bibel macht, die du mit der Realität vergleichst und dir die Frage stellst, ist das, was Gott dort gesagt hat, auch tatsächlich gültig? Und für dich als Gläubiger ist es so entscheidend, an diesem Morgen wieder einmal zu untermauern und wieder einmal festzuhalten, dass Gottes Wort nicht nur geschriebenes Material ist, das unterschiedlich verstanden und ausgelegt werden kann, sondern das absolut wahr ist und das ihm entspricht. Jesus selbst sagte zu seinem Vater, dein Wort ist Wahrheit, in Johannes 17. Das heißt also, dass dieses Wort, die Bibel, die du in den Händen hältst, allgemeingültig ist, dass sie unveränderbar ist, dass es auch vor allen Dingen dem Charakter Gottes selbst entspricht, der die Wahrheit ist und deshalb hat das Wort Gottes bis heute Bestand. Nun warum sage ich all das? Ich sage all das, wie ich gesagt habe, du wirst immer wieder herausgefordert, dich selber zu fragen, glaube ich wirklich dem Wort Gottes so, wie es geschrieben ist? Halte ich mich daran, auch wenn es schwierig erscheint? Bin ich bereit, mich dem zu fügen, auch wenn es für mich momentan wenig Sinn ergibt? Denn das ist genau die Reise, auf der Paulus sich jetzt begibt in Römer 9. Er befindet sich in einem solchen Moment, wo er vor dieser Frage steht, ist das Wort Gottes, so wie ich das kenne, immer noch gültig? Ist es wirklich wahr oder könnte es möglicherweise sein, dass es sich verändert hat? Und so schauen wir uns jetzt Römer 9 an, wir werden uns auf die Verse 6 bis 13 konzentrieren. Ich möchte das Zusammenhangshalber ab Vers 1 lesen, Römer 9 ab Vers 1. Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wobei mein Gewissen mir Zeugnis gibt im Heiligen Geist, dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen, denn ich selbst, ich habe gewünscht, verflucht zu sein, von Christus weg für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, die Israeliten sind, deren sie Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen, deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach, der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen. Nicht aber, als ob das Wort Gottes hinfällig geworden wäre, denn nicht alle, die aus Israel sind, die sind Israeliten, auch nicht, weil sie Abrahams Nachkommen sind, sind alle Kinder, sondern in Isaak wird die eine Nachkommenschaft genannt werden, das heißt, nicht die Kinder des Fleisches, die sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Nachkommenschaft gerechnet, denn dieses Wort ist ein Wort der Verheißung, um diese Zeit will ich kommen und Sarah wird einen Sohn haben. Nicht allein bei ihr war es so, sondern auch bei Rebekah, als sie von einem von unserem Vater Isaak schwanger war, denn als die Kinder noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten, damit der nach freier Auswahl gefasste Vorsatz Gottes bestehen bleibt, nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund des Berufenden, wurde zu ihr gesagt, der Ältere wird dem Jüngeren dienen, wie geschrieben steht, Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst. Lieber Vater, wir beten dich an, als den Gott, der allmächtig ist, als den Gott, der der Herrscher ist, als den Gott, der frei und unabhängig ist und der doch gnädig war, uns zu erlösen und uns zu seinen Kindern zu machen. O Herr, und wir stehen heute wieder vor deinem Wort in dem Wissen, dass du uns dein Wort überliefert hast, damit wir mit allem ausgerüstet sein können, um ein Leben zu führen, das dir entspricht. Wir wissen auch, Herr, dass du dieses Wort gegeben hast, um uns die Antworten zu geben, die wir brauchen, um auf dieser Weltzeit dir treu zu sein. Und Herr, so beten wir dich an, dass du auch heute Morgen wieder unsere Herzen öffnest und uns empfänglich machst, dein Wort so zu hören und so zu verstehen, wie du es bezweckt hast. Herr, wir bitten dich, dass dein Wort wie ein Same auf fruchtbaren Boden fällt und wir bitten dich, dass du auch heute wieder dazu wirkst, dass wir nicht nur Hörer, sondern Täter deines Wortes sind, zu deiner Ehre. Und so bitte ich dich, rede du durch deinen Geist, denn dein Volk hört. Amen. Nun, diese Passage im Römerbrief kommt, nachdem Paulus uns das Evangelium von A bis Z ausgelegt hat. Er hat dargelegt, dass jeder Mensch, ausnahmslos jeder Mensch, sowohl Jude als auch Heide, schuldig vor Gott steht. Er hat dargelegt, dass aber das nicht eine Situation ist, in der ein Mensch einfach so bleiben kann. Nach dem Motto, naja, was kümmerst du mich, Gott ist halt gerecht und nicht ungerecht. Nein, die Sache ist so, dass Gottes Gerechtigkeit auch eine Reaktion verlangt. Sein Zorn ist sichtbar über dieser Welt und es braucht einen Weg für den Menschen, die Gerechtigkeit, die Gott hat, zu bekommen. Nun, es ist unwiderlegbar deutlich aus dem Buch, den Paulus hier schreibt, dass es keinen einzigen Weg gibt, diese Gerechtigkeit zu erwirken. Nichts bringt dich dahin, diese Gerechtigkeit Gottes zu erwirken, es sei denn, dass Gott selbst seine Gerechtigkeit an die Menschen heranträgt. Und er tat das, indem er Jesus Christus selbst auf die Welt schickte, um seine Gerechtigkeit quasi in Person vor den Menschen hinzustellen, der dann nicht nur ein gerechtes Leben führt, sondern dann auch für diese Menschen stirbt, damit diese errettet werden können. Paulus macht klar, eine Errettung, eine Gerechtigkeit in Gottes Augen gibt es nicht zu erwirken durch Werke, gibt es nicht durch eigenes Erarbeiten zu kriegen, gibt es nicht durch besondere Begabungen und besonders nicht durch Abstammung, sondern alleine durch Gnade, alleine durch Glauben und allein durch Jesus Christus. Das ist unwiderlegbar. Was Paulus dann aber auch deutlich macht, ist, dass dieses Leben eines Erretteten immer noch nicht komplett frei von Sünde ist. Der Christ findet jetzt in sich das Fleisch und den Geist, die gegeneinander streiten und er sieht sich in einem Konflikt, der nicht aufhört, bis er einst beim Vater selbst einziehen darf. Das legt er in Römer 7 dar, aber macht dann auch deutlich in Römer 8, dass trotzdem, obwohl dieser Kampf da ist, du als Christ dir sicher sein kannst, dass die Errettung, die Gott gewirkt hat, wirksam ist, dass sie gültig ist, dass sie nicht über den Haufen geworfen wird und dass sie vor allen Dingen Bestand haben wird, bis in Ewigkeit. Und dann in Römer 9 fängt Paulus an, einen neuen Gedankenabschnitt zu etablieren. Und wie ich es schon ausgedrückt habe, er begibt sich hier auf eine persönliche Reise, eine persönliche Reise, wo er sich selber damit beschäftigt, wie kann es sein, dass dieses Volk, aus dem ich selber herauskomme, diese Israeliten, die so viele Privilegien, die Jahrtausende über genossen haben, die Gott selbst in ihrer Mitte hatten, die die Verheißungen hatten, zu denen Gott selbst gesprochen hat, aus denen sogar Jesus Christus selbst kam, wie kann es sein, dass diese Menschen tatsächlich diesen Christus ablehnen? Wie kann es sein, nachdem sie eine solche besondere Stellung bekommen haben von Gott, sich doch von ihm abwenden? Und das ist ein Konflikt, mit dem er zu kämpfen hat und wir haben das letzte Mal in den Versen 1 bis 5 gesehen, was für ein Herz der Trauer und Liebe Paulus hier ausdrückt. Ein Herz, das beinahe vergeht, wenn er sagt, ich wünschte, ich könnte selber verflucht sein. Ich wünschte, ich könnte irgendwas tun, um dieses Volk zu retten. Aber er weiß, er kann es nicht und jetzt geht er einfach weiter und argumentiert selber hindurch, wie kann das sein, dass dieses Volk so störrisch und unbeugsam ist? Nun, wir würden ja erwarten von einem Gelehrten, einem Theologen wie Paulus, einem Mann, der von Gott selbst inspiriert ist, dass wenn, dann doch Paulus uns eine systematische Abhandlung zur Erwählung geben könnte, die ein für alle Mal alle Fragen für uns klärt. Wir würden uns doch wünschen, dass er hier von mir aus 30, 40, 50 Seiten vollschreibt, um einfach mal diese Frage endgültig zu besiegen. Doch stattdessen finden wir in der Kirchengeschichte Bücher um Bücher und Diskussionen um Diskussionen zu dieser Frage der Erwählung. Wie kann es sein, dass Gott manche zum Heil erwählt und manche nicht? Und Paulus erspart uns eine einfache Antwort. Was Paulus vielmehr tut, ist, dass er einen persönlichen Reisebericht aufschreibt, eine persönliche Dokumentation dessen, wie er selber mit diesem Thema zur Ruhe kommt, wie er selber vor Gott Frieden in dieser Frage bekommt und so nimmt er uns hier Vers für Vers auf diese Reise mit und wir dürfen lernen, diese Perspektive einzunehmen, mit der Paulus hier vorangeht. Das Risiko, wenn wir diese Reise nicht so antreten, das Risiko ist groß, dass wir stattdessen anfangen, ein verändertes Gottesbild zu kreieren. Das Risiko ist groß, dass wir stattdessen anfangen, ein verändertes Verständnis von Gottes Wort zu kreieren, wenn wir uns nicht fügen und mit Paulus durch das Wort Gottes diese Schritte gehen, die er geht. Nun haben wir das letzte Mal gesehen, für ein gesundes Verständnis der Erwählung zum Heil braucht es ein Herz der Liebe für die Verlorenen. Und wir sehen heute, dass du dieser Erwählung zum Heil, dass du ihr begegnen kannst mit einem unerschütterlichen Vertrauen in Gottes Wort, unerschütterliches Vertrauen in Gottes Wort. Und Paulus gibt uns heute zwei Gründe, warum das möglich ist, in diesem Text ab Vers 6. Der erste Grund, weil Gottes Verheißungen bestehen, weil Gottes Verheißungen bestehen. Nun Paulus schreibt hier an eine Gemeinde, die zu einem Großteil aus jüdischen Christen besteht, die sich selbstverständlich selber immer wieder die Frage gestellt haben werden, was ist denn nun mit dem Volk Israel, was ist denn nun mit all denen, die unsere Verwandten sind, die selber das Wort Gottes in den Händen halten. Wie kann es sein, dass der Gott, den wir schon immer angebetet haben, nämlich Yahweh des Alten Testamentes, wie kann es sein, dass derjenige seinen Sohn sandte und dass jetzt aber immer noch die Worte, die er damals gesprochen hat, tatsächlich gültig sind. Kann das sein? Oder müssen wir vermuten, dass die Verheißungen, die Gott dem Volk Israel gegeben hat, nicht mehr gültig sind. Nun die Frage, die hier nicht im Raum steht und die Frage, die er des Alten Testaments ganz deutlich gemacht hat, ist Israel ist ein besonderes Volk. Israel ist ein gesegnetes Volk. Israel hat ganz besondere Privilegien, aber wie kann es sein, lieber Paulus, werden sich die Juden fragen, wie kann es sein, dass du die ganze Zeit über, die Kapitel vorher, Juden und Heiden auf das gleiche Level gestellt hast. Paulus hat unmissverständlich klargemacht, dass vor Gott weder Jude noch Heide eine besondere Stellung haben. Was ist denn jetzt mit dem Volk Israel? Und darauf geht Paulus jetzt ein, in Vers 6, nicht aber, dass das Wort Gottes hinfällig geworden wäre. Er knüpft genau dort an, wovon wir vorhin schon gesprochen haben. Er lässt nicht zu, dass irgendeiner zu dem Schluss kommt, dass das Wort Gottes ungültig geworden ist. Es darf nicht sein, dass irgendeiner das Volk Israel anschaut und sagt, achso, dann müssen wir irgendwas anders interpretieren. Er lässt nicht zu, dass irgendjemand sagt, das Alte Testament galt für das Israel damals, das gilt heute nicht mehr. Er lässt nicht zu, dass jemand sagt, dass Israel, das damals aus dem Land Ägypten geführt wurde, das hat jetzt heute keine Bedeutung mehr. Das lässt er nicht zu und vor allen Dingen lässt er nicht zu, dass irgendjemand den Verdacht schöpft, dass Gott tatsächlich sein Wort verändert hat über Zeit. Diesen Verdacht lässt er nicht zu. Es kann nicht sein, dass das Wort Gottes sich verändert und es kann vor allen Dingen nicht sein, dass das Wort Gottes durch den Unglauben, die Sünde Israels untergraben oder verändert wurde. Israel kann Gottes Wort nicht aufheben. Und diese Aussage, nicht dass Gottes Wort hinfällig geworden wäre, ist eine Aussage, die du in jeder Situation, in jeder Frage, in jedem Moment des Lebens, wo du dich befindest, anbringen kannst. Das ist deine Grundausrichtung. Das ergibt für mich gerade keinen Sinn, aber ich weiß, das Wort Gottes ist nicht hinfällig geworden. Das ist die Grundausrichtung und die ist immer richtig. Jesus sagte selber, der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nie vergehen. Nun, wenn das auch die Basis ist, von der du ausgehst, die Basis, dass du sagst, Gottes Wort ist nicht hinfällig geworden, dann heißt das nicht gleichzeitig, dass du in der Lage bist, jedes Wort und jede Silbe hundertprozentig nachzuvollziehen und erklären zu können und verstehen zu können. Aber es bedeutet für dich, dass du einem Gott folgst, der ein allgemeingültiges Dokument veröffentlicht hat, an dem es nichts zu rütteln gibt. Weder gestern noch heute. Und erst wenn du bereit bist, mit dieser Perspektive an das Thema Erwähnung reinzugehen, wirst du in der Lage sein, ansatzweise Antworten zu bekommen, die biblisch sind, die dementsprechend, was Gott selber gesagt hat. Und so geht Paulus jetzt weiter, das Wort Gottes ist nicht hinfällig geworden, in Vers 6, denn nicht alle, die aus Israel sind, die sind Israeliten. Also er macht hier einen Unterschied. Es ist nicht so, dass all jene, die von Israel abstammen, im wahrsten Sinne des Wortes Israeliten sind. Nun das ist so ein bisschen kryptisch, was er hier formuliert, aber lasst mich ein Beispiel nutzen. Einige von euch wissen, dass ich viele Jahre in der Schweiz war und in der Schweiz, die nennt sich weder Republik noch Fürstentum oder irgendwas ähnliches, die nennen sich und ich glaube, das ist das einzige Land, das sich so nennt, eine Eidgenossenschaft. Dieser Begriff ist geprägt durch ein historisches Ereignis, als sich die ersten Kantone, also die ersten Bundesländer zusammenfanden und die kamen auf eine Alb zusammen und die haben zusammen einen Schwur gehalten und dann formte sich das Land Schweiz nach und nach, die Eidgenossenschaft. Nun ist es noch heute nicht unüblich, dass du von Schweizern hörst, du kannst zwar Schweizer werden, aber Eidgenosse wirst du nicht. Du magst zwar in der Lage sein, den Schweizer Pass in der Hand zu behalten, aber deine Herkunft kannst du nicht verändern. Und so ähnlich ist jetzt hier auch das Argument von Paulus. Er sagt, nicht alle, die von Israel kommen, sind auch tatsächlich Israel. Es gibt für das Volk Israel nicht einen Pass mit automatischer Eintrittskarte in das Himmelsreich. Und es ging dem Herrn auch nie darum, deutlich zu machen, dass das Volk Israel per se aufgrund der Tatsache, dass sie aus dem Volk Israel herkommen, auch errettet werden. Und deshalb sagt Paulus hier, nicht alle aus Israel sind Israeliten im wahrsten Sinne. Also er deutet jetzt hierauf an, dass innerhalb des Volkes Israel, also innerhalb der leiblichen Herkunft Israels, ein Israel existiert, das tatsächlich Israel ist, ein wahres Israel inmitten des Israels. Ein wahres Israel, das auch die Errettung erlangt. Und wir sehen eine ähnliche Argumentation in Römer 2, Vers 28, wo Paulus schon mal ähnliche Worte benutzt, um das zu beschreiben. Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, noch ist die äußerliche Beschneidung im Fleisch Beschneidung, sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist und Beschneidung ist die des Herzens, im Geist, nicht im Buchstab. Sein Lob kommt nicht von Menschen, sondern von Gott. Also es ist nicht einfach nur die Abstammungslinie, nicht einfach nur der Pass, der in den Händen gehalten wird, sondern da ist noch mehr dabei. Es geht um eine Herzensfrage, die dich als tatsächlichen Israeliten in dem Sinne identifiziert. Nun, wir bewegen uns hier mit diesen Versen in einen Bereich, der sehr schwierig ist und da gehen auch viele Auslegungsvarianten auseinander. Und ich möchte nicht alles aufzählen, das würde den Rahmen sprengen, aber wir müssen hier vor Augen führen, dass dieser Vers, denn nicht alle, die aus Israel sind, die sind Israeliten von manchen Brüdern und Schwestern, mit denen wir im Evangelium übereinstimmen, so ausgelegt wird, dass es hier bedeutet, Gott verfolge keinen Plan mehr mit Israel. Man nimmt an, dass Israel durch die Gemeinde ersetzt worden wäre. Es gäbe jetzt kein Israel mehr. Aber wir werden später noch in Kapitel 10 und 11 sehen, dass Paulus sehr wohl deutlich macht, dass Israel weiter wichtig ist und weiter auch Zukunft hat. Er wird noch mehr auf dieses fleischliche Volk Israel eingehen. Aber was hier deutlich vor Augen geführt wird, ist, er richtet den Blick lediglich auf das Volk Israel, auf diese Nachkommen Abrahams und er sagt, diese Volk Israel, in ihnen sind Leute, die tatsächlich errettet werden. Jetzt geht er weiter in Vers 7, auch nicht, weil sie Abrahams Nachkommen sind, sind alle Kinder, sondern in Isaak wird hier eine Nachkommenschaft genannt werden. Also Paulus nutzt hier jetzt das Wort Gottes selbst, um zu beweisen, dass das Wort Gottes nicht hinfällig geworden ist, um zu beweisen, dass es weiter Bestand hat und er wendet sich dem ersten Buch Mose zu. Erstes Buch Mose ist das Buch der Anfänge. Wenn du den Anfang von irgendwas verstehen willst, dann schlägst du das erste Buch Mose auf und auch der Anfang des Volkes Israel findet sich im ersten Buch Mose. Und dort sehen wir nämlich, im ersten Buch Mose, könnt ihr gerne schon mal aufschlagen, Kapitel 12 ist die Verheißung, wo dem Abraham gesagt wird, dass aus ihm heraus eine große Nation kommen wird, in der alle Nationen gesegnet werden. Erster Mose 15, ein paar Kapitel weiter, sehen wir dann aber, dass dieser Abraham sehr gehorsam gewesen war. Er ist auf den Weg gegangen, den Gott ihm vorgeschlagen hat. Er hat seine Familie verlassen, er hat sich darauf verlassen, seine Verheißungen zu empfangen, doch was er erlebt hat, ist alles andere. Was er erlebt ist, dass er immer noch keine Nachkommen hat. Was er erlebt ist, dass er sich von seinem, von Lot trennen muss. Er muss dann auch noch einen Krieg für diesen Lot auskämpfen, weil der Austritt spricht in den Städten, in denen Lot sich aufhält und jetzt steht ein frustrierter Abraham da und sagt, was ist hier eigentlich los? Erster Mose 15, Vers 2, Gott begegnet dem Abraham und Abraham sagt zu ihm, Herr, was willst du mir geben? Ich gehe ja doch kinderlos dahin und Erbe meines Hauses, das wird Eliezer von Damaskus. Also hier kommt die Sorge von Abraham zum Ausdruck, wo er sagt, dieses Thema Nachkommenschaft, was du mir versprochen hast, das scheint alles andere als zu funktionieren. Ich habe noch einen Sklaven im Haus, den Eliezer, der wird mein Erbe werden und es ist in diesem Moment, wo Gott dem Abraham deutlich macht, nein, du wirst selber einen Sohn hervorbringen und dieser Sohn wird dann auch die Verheißung weitertragen. Nun Abraham geht zurück nach Hause und seine liebe Frau sagt, es wird doch eh nichts, nimm doch meine Magd, die Haga, mit der kriegst du einen Sohn und dann können wir das Ganze beschleunigen. Das tut er auch, Ismael kommt zur Welt und man denkt sich, Mensch, da ist endlich ein Verheißungsträger, aber was deutlich wird in dem ganzen ersten Buch Mose, die Verheißung, die Gott dem Abraham versprochen hat, die lässt sich nicht erzwingen. Da konnte Abraham nicht einfach reingrätschen und sagen, so, jetzt beschleunige ich das ein bisschen. Das ging gar nicht. Sondern was dann passiert hat in ersten Mose 21 ist, dass Sarah dann bemerkt, nachdem endlich ihr Sohn Isaak zur Welt kommt, dass ein Konflikt zwischen Ismael und Isaak aufbricht und Sarah macht sich Sorgen, dass jetzt Ismael, der nicht so wirklich ihr Sohn ist, am Ende doch Erbe von Abraham werden könnte, weil er der Erstgeborene ist und so fordert sie den Abraham auf in ersten Mose 21, Vers 10 und sagt, vertreibe diese Magd und ihren Sohn, denn der Sohn dieser Magd soll nicht mit meinem Sohn Erbe werden mit Isaak und Gott bestätigt dann diesen Wunsch und sagt ihm dann in Vers 12, ersten Mose 21, Vers 12, lass es nicht übel sein in deinen Augen wegen des Jungen und wegen deiner Magd in allem, was Sarah zu dir sagt, höre auf ihre Stimme, denn nach Isaak soll dir die Nachkommenschaft genannt werden. Denn nach Isaak soll dir die Nachkommenschaft genannt werden und jetzt sind wir wieder bei Römer 9, denn genau das ist es, was Paulus hier zitiert. In Isaak wird dir eine Nachkommenschaft genannt werden. Paulus macht hier mit deutlich, mit dem Blick ins Alte Testament, diese Wahl Gottes, diese Entscheidung Gottes lässt sich nicht durch die Herkunft produzieren. Und es ist an dem Punkt hier in der Geschichte Abrahams, wo Ismail tatsächlich das Haus Abrahams verlässt und weder Namensträger noch Erbe Abrahams wird, sondern diese Tatsache, diese Verheißungen an Isaak übertragen werden. Isaak soll der Nachkomme sein. Wir sehen, Gott lässt sich nicht in die Karten schauen. Gott lässt seine Errettung nicht erzwingen. Errettung kann nicht einfach vererbt werden. Gott ist derjenige, der hier Abraham als Stammvater erwählt und er schließlich dann Isaak erwählt als den Verheißungsträger, der das weiterführt. Und so zieht Paulus jetzt den Schluss in Vers 8, in Römer 9, Vers 8. Das heißt, nicht die Kinder des Fleisches, die sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Nachkommenschaft gerechnet. Also das Prinzip ist völlig klar. Gott hat die Verheißungen, die er Abraham gegeben, nicht pauschal allen Nachkommen Abrahams gegeben. Sondern er hat danach ganz konkret den nächsten Nachkommen erwählt und den nächsten Nachkommen erwählt. Und so blieb Gott sich selbst und seinen Verheißungen treu. Weil es bei Gott keine Errettung durch Vererbung gibt. Wenn Paulus nun sagt, nicht die Kinder des Fleisches sind Kinder Gottes, dann erinnert das an die Worte, die Johannes schreibt in seinem Evangelium, Johannes 1, Vers 12 bis 13. Und so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Fleisch, nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Das musste Abraham erleben. Aus dem Willen des Fleisches kann ich keinen Verheißungsträger hervorbringen. Das ist Gottes Job. Und in Vers 8 heißt es, diese werden als Nachkommenschaft gerechnet, ein Begriff, den Gott selber immer wieder verwendet hat im Zusammenhang mit der Gerechtigkeit zurechnen. Sie finden das in Römer 4 oder auch in 1. Mose 15. Gott rechnet die Gerechtigkeit zu. Es wird niemand da sein, der sich die Gerechtigkeit verdient hat, sondern er rechnet es zu, er entscheidet es. Und für das Volk Israel heute ist diese Aussage so entscheidend. Ruht euch nicht auf den Privilegien der Vorväter aus, sondern versteht, dass Gott keine Rettung durch Vererbung zulässt. Und das gilt für uns Christen ganz genauso. Als wir erfuhren, dass wir schwanger sind mit unserer ersten Tochter, waren wir auf der einen Seite voller Freude. Doch dann realisierte ich irgendwann auch, dass dieses Kind, obwohl es einen christlichen Vater und eine christliche Mutter hat, in eine sündige Welt kommt und selber mit der sündigen Natur zu kämpfen hat. Ich konnte die Errettung diesem Kind nicht vererben. Und diese Tatsache gilt für uns heute und die galt für Israel damals und die war schon immer gleich. Es wäre so beruhigend gewesen, wenn das nicht so wäre, aber so ist es nicht. Und auch hier müssen wir dem Wort Gottes treu bleiben. Es gibt keine Rettung durch Vererbung. Und ihr werdet manche Literatur lesen von reformierten Theologen, die auch das Evangelium hochhalten, die predigen durch Gnade allein, durch Christus allein, alles so wie wir das lernen, aber die fangen an zu sagen, deine Kinder sind, weil sie christliche Kinder sind, Teil eines besonderen Bundes. Deshalb haben sie eine besondere Stellung, genauso wie das Volk Israel und dann fängst du an, plötzlich ein Klassensystem zu kreieren, die Kinder, die aus gläubigen Elternhäusern kommen und die, die aus ungläubigen Elternhäusern kommen. Was Paulus hier sagt, ist eigentlich genau das Gegenteil. Es gibt keinen Unterschied. Errettung nur aufgrund des Wirkens Gottes. Und deshalb ist es so wichtig, wie Paulus hier mit einer Vehemenz das deutlich macht, du kannst das nicht vererben oder erarbeiten. Es ist Gottes Entscheidung und seine Verheißungen haben Bestand. Und diesen Verheißungen, die Gott gegeben hat, kann sich keiner widersetzen und dieser Verheißung kann auch keiner entgehen. Gottes Wort hat Bestand. Nun, die Juden, denen Paulus hier schreibt, die sind so geprägt darauf, ihre leibliche Herkunft hervorzutun, dass er jetzt nicht nachlässt und noch einmal aus dem ersten Buch Mose, aus ihrer Tora zitiert in Vers 9, denn dieses Wort ist ein Wort der Verheißung, um diese Zeit will ich kommen und Sarah wird einen Sohn haben. Wieder ersten Mose, die Worte, die Gott selbst zu Abraham gesagt hat, die Worte, die Sarah mit Gelächter beantwortet hat, das kann ja wohl nicht wahr sein. Es kann doch nicht sein, dass mein Mann, der so alt ist und ich, die so alt bin, noch tatsächlich ein Kind kriegen. Wieder ein Beweis dafür, dass Gott sich nicht in die Karten schauen lässt, sondern Gott stellt die Verheißungen auf, Gott hält seine Verheißungen und Gottes Wort hat Bestand. Und deshalb ist es Gottes Wort auch, dass es wert ist, vertraut zu werden, Wort für Wort. Wenn du jetzt die Umerretteten um dich herum siehst, die alle möglichen Privilegien genießen, besonders diejenigen aus gläubigen Familien, diejenigen aus deiner Verwandtschaft, aus deinen Familien, die alles wissen, dann lass dich nicht dazu hinreißen, das Wort Gottes in Frage zu stellen. Lass dich nicht dazu hinreißen, das Wort Gottes als hinfällig zu sehen. Lass dich nicht dazu hinreißen, irgendwelche Schlüsse zu ziehen, weil es bei dir im Kopf nicht aufgeht. Wo du anfängst zu denken, Gott kann ja wohl nicht wirklich Liebe sein, wo du anfängst zu denken, Gott muss wohl irgendwas gegen mein Kind oder meinen Verwandten haben, wo du anfängst zu denken, dass Gott in irgendeiner Weise sich selbst widerspricht in seinem Wort, sondern geh gerade dann zu den Verheißungen, die er gegeben hat und klammere dich daran fest. Er hat Abraham verheißen, in dir werden alle Völker gesegnet werden. Er hat auch verheißen, der Gerechte wird aus Glauben leben und diese Verheißungen haben Bestand und diese Verheißungen gelten und diese Verheißungen nimmst du als Anker und als Erinnerung daran, sein Wort hat Bestand. Das ist es, was Paulus hier tut und das ist unsere Aufgabe, wenn wir mit dieser Frage der Erwählung kämpfen. Das Wort Gottes gibt also nicht nur Auskunft über die Verheißungen, die er gegeben hat, sondern es gibt auch noch mehr Auskunft über den Autor selbst, dass sein Plan Bestand hat und damit kommen wir zum zweiten Grund, zweitens, weil Gottes Vorhaben besteht. Deshalb kannst du Gottes Wort vertrauen, weil sein Vorhaben besteht. Paulus geht nun weiter und arbeitet sich durch diese Stammeslinie der Israeliten. Ihr Stammvater Abraham hatte den Sohn Isaac zur Welt gebracht, der schließlich die Frau Rebekah zur Welt nimmt und jetzt war der Punkt ja klar, dass nicht Ismail, sondern Isaac der Erbe werden sollte, aber wie ging es danach weiter, denn bei Rebekah die Kinder, die hatten nicht unterschiedliche Mütter, sondern die hatten den gleichen Vater und die gleiche Mutter. Haben diese beiden dann nicht Anspruch auf die gleichen Privilegien? Paulus führt das jetzt aus, ab Vers 10, nicht allein aber bei ihr war es so, also nicht allein bei Sarah war es so, sondern auch bei Rebekah, als sie von einem von unserem Vater Isaac schwanger war. Es ist ganz wichtig, Gottes Handeln ist nicht willkürlich, es ist nicht so, dass er jetzt bei Sarah die eine Linie eingeschlagen hat, der Verheißung und jetzt bei Rebekah irgendwas anderes macht. Nein, genauso wie bei Sarah macht es jetzt auch bei Rebekah, das Wirken ist das gleiche und so führt Paulus aus in Vers 11, denn als die Kinder noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten, damit der nach freier Auswahl gefasste Vorsatz Gottes bestehen bleibt, nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund des Berufenden, wurde zu ihr gesagt, der Ältere wird dem Jüngeren dienen. So, da steckt viel drin und hier sind auch viele Aussagen drin, die wir jetzt gründlich entpacken müssen, um sie richtig zu verstehen. Paulus nimmt hier das Beispiel von Rebekah, Rebekah, die schwanger wird und merkt, irgendwas ist in meinem Bauch ein bisschen anders. Da ist nicht nur eins, sondern zwei drin und bei Zwillingen wird der Bauch dicker und die Bewegungen sind auch etwas mehr und ihr könnt meine Frau fragen, wie das genau geht. Rebekah merkt also, irgendwas ist anders. Die Kinder treten sich und jetzt geht sie zu Gott und fragt ihn, was Herr ist da eigentlich los in meinem Bauch? 1. Mose 25, Vers 22, die Kinder stießen sich in ihrem Leib, da sagte sie, wenn es so steht, warum trifft mich dies? Und sie gingen hin, den Herrn zu befragen, der Herr aber sprach zu ihr, zwei Nationen sind in deinem Leib und zwei Volkstämme scheiden sich aus deinem Inneren und ein Volkstamm wird stärker sein als der andere und der ältere wird dem jüngeren dienen. Also diese zwei Jungs, die in dem Bauch der Rebekah waren, sollten Oberhäupter von zwei Nationen werden. Esau, Vater der Edomiter und Jakob, der schließlich Vater der Israeliten wird. Nun Jakob ist ja, Esau war der erste, der zur Welt kam, dementsprechend hätte ihm eigentlich das Erstgeburtsrecht zugestanden, doch Gott macht hier schon deutlich, als Rebekah ihn fragt, ich werde die Weltordnung ein bisschen umdrehen und dafür sorgen, dass der jüngere über dem älteren steht. Edom wird schließlich ein Volk, das dem Volk Israel dienen muss und dieses Volk wird Israel auch dann noch dienen, wenn Israel zu neuer Größe aussteigt und der Messias, Jesus Christus selbst den Thron besteigen wird. Edom wird vernichtet werden, Edom wird Nutznissa des Segens werden, der aus Israel herauskommt, aber es wird immer eine untergeordnete Rolle unter dem Volk Israel in der gesamten Geschichte spielen. In Römer 9 nimmt Paulus also diesen Vergleich dieser zwei Zwillingsbrüder, die beide aus dem gleichen Elternhaus kommen, die beide gleichen Vater, gleiche Mutter haben, sogar gleiches Geburtsdatum haben, dass die in Gottes Heilsplan zwei ganz unterschiedliche Positionen einnehmen. Jetzt müssen wir ja aufpassen, Paulus spricht hier noch nicht von der Rettung, Paulus spricht hier von Vorrangstellung. Der ältere wird dem jüngeren dienen. Israel soll erhoben werden, Edom aber erniedrigt werden, aber es ist eine Entscheidung, die Gott gefasst hat, völlig unabhängig davon, was diese zwei Jungs getan haben. So hieß es in Vers 11, als die Kinder noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan haben. Sie haben sich nicht selbst zu ihrem Schicksal verholfen. Das hat Gott entschieden, noch bevor sie zur Welt kamen und das ist schwer zu verstehen und es ist auch schwer einzuordnen, doch was du daran lernen darfst und einfach so festhalten muss, ist die Tatsache, dass Gott frei ist. Gott ist frei und ihm ist alle Entscheidungsgewalt gegeben und deshalb kann er auch Entscheidungen fällen, die weder du oder ich noch machen könnten, weil du oder ich nicht Gott sind. Gott ist Gott und Gott ist frei und Gott hat die Wahl, denn genau das legt er jetzt da, wenn wir weiterlesen, Vers 11, damit der nach freier Auswahl gefasste Vorsatz Gottes bestehen bleibt. Und hier sind jetzt diese entscheidenden Begriffe, die uns helfen, Gottes Erwählung zu verstehen. Auf der einen Seite der Begriff Auswahl, Auserwählung, diese Erwählung kann man auch mit einer Wahl beschreiben, wenn du oder ich zur Wahlurne gehen und dann diesen Zettel vor uns liegen haben und dann ein Kreuzchen setzen und einen Kandidaten auswählen und das Endergebnis wird am Ende dafür sorgen, dass einer Bürgermeister wird und nicht zwei oder einer Kanzler wird und nicht drei. Es ist eine Wahl, die zu einer Entscheidung führt. So, jetzt aber bei der Wahl, die du oder ich fällen, gibt es einen entscheidenden Unterschied zu der Wahl, die Gott fällt, denn bei Gott ist es nicht so, dass er in die Wahlurne geht und einen vorgedruckten Zettel vor sich hat. Seine Wahl ist frei, seine Kandidaten müssen sich auch nicht erst profilieren und beweisen, er wählt völlig frei und unabhängig und diese Auswahl ist dann auch, wie Paulus weiterschreibt, gemäß seinem Vorsatz, gemäß seinem Vorsatz. Das griechische Wort nutzen wir in unserem Umgang für das Wort Prothese, ein Vorsatz, das einem verkürzten Glied vorgesetzt wird, ein verkürzter Bein bekommt eine Prothese, einen Vorsatz in dem Sinne. So ist es auch bei Gott, er hat sich etwas vorgesetzt, etwas vorgenommen, etwas entschieden und dementsprechend handelt er und dementsprechend trifft er eine Wahl. Nun, warum hebt Paulus das so hervor? Warum hebt er so hervor, dass Gott derjenige ist, der er wählt, dass Gott derjenige ist, der seinen Vorsatz erfüllt? Und ich bin mir bewusst, dieser Vers macht uns unruhig. Ich höre sie schon nicken. Dem natürlichen Menschen gefällt das nicht. Wie? Gott wählt aus, gemäß seinem Vorsatz, aber so steht es hier und so lassen wir es jetzt auch einfach stehen. Und die Gefahr ist hier genau, dass wir anfangen, das Wort Gottes zu verbiegen und du findest unzählige Ausleger, die hier in der Bibel plötzlich was reinlesen, was gar nicht darin steht. Gott hat die Entscheidung gefällt, bevor Jakob und Esau irgendwas getan haben. Bei jemandem las ich oder hörte ich, ja Moment mal, aber Esau hat ja selbstständig sein Erstgeburtsrecht verkauft. Er wollte das ja. Das war ja seine eigene Schuld. Ja, aber vorher fand das statt und wir sind hier gezwungen, das so zu lesen, wie es geschrieben steht und auch so anzunehmen, wie es geschrieben steht. Gott hat auserwählt gemäß seinem Vorsatz und so nehmen wir das an. Paulus gibt uns einen Grund, warum das so ist. Es ist nicht, es gibt einen Grund, den er uns erklärt in Vers zwölf. Nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund des Berufenden. Hier geht Paulus jetzt auf die These zurück, die er schon im ganzen Buch etabliert hat. Wie oft haben wir gehört und gelesen, es geht nicht aus Werken, sondern aus Gottes Gnade, aus Gottes Werk allein, dass die Errettung stattfindet. Und so wirkt Gott auch hier bei der Berufung von Jakob und Esau. Es geht ihm darum, deutlich zu machen, es ist nicht das, was du tust, nicht das, was du getan hast, sondern das, was Gott tut, das dich errettet. Und Paulus macht hiermit wieder unmissverständlich klar, dass die Errettung weder von Abstammung noch durch Werke zu gewinnen ist. Sein Plan, den Gott etabliert hat, ist nicht abhängig von dem, was du tust, nicht abhängig von den Dingen, die du erwirkst, nicht von dir als Person abhängig. Es geht um ihn allein. Er ist derjenige, der beruft, er ist derjenige, der die Entscheidung fällt und der seinen Vorsatz nicht aufgibt. Und so zitiert Paulus hier jetzt weiter, so wurde zu ihr gesagt, der Ältere wird dem Jüngeren dienen. Das Wort Gottes gibt den Ratschluss, den Vorsatz, seinen Plan kund und dieser Vorsatz, dieser Plan hat Bestand, daran gibt es nichts zu rütteln. Nun, Paulus lässt immer noch viele Fragen offen. Doch was für den Moment feststeht, ist, dass sein Wort Bestand hat und seine Verheißungen nicht ungültig geworden sind, dass nicht irgendwann in der Geschichte er einen Ausrutscher produziert hat, den er korrigieren muss, sondern dass sein Vorsatz, den Plan, den er schon von Anfang an getroffen hat, den er seitdem bis zum Ende hindurchzieht und darin liegt Trost für dich. Der Trost liegt für dich darin, dass du einen Gott hast, der nicht lügt. Der Trost liegt für dich darin, dass du einen Gott hast, der nicht parteiisch ist. Einen Gott, der nicht jemanden privilegiert, nur weil er so viel besser ist als der andere, der nicht jemanden benachteiligt, nur weil er es nicht schafft und nicht einfach aus einer Laune heraus irgendwelche Entscheidungen fällt, sondern dass seine Errettung schon immer die gleiche gewesen ist. Er rettet jeden Israeliten in der Vergangenheit und heute noch genauso, wie er auch die Heiden heute rettet. Durch den Glauben und durch Christus allein aufgrund seines Wirkens, nicht aufgrund deines Wirkens. Und darin steckt großer Trost. Paulus untermalt diese Wahrheit mit seiner Aussage mit einem weiteren Zitat, Vers 13, wie geschrieben steht, Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst. Auch das ist nicht einfach zu verstehen. Malachi 1, wo Paulus hier raus zitiert. Das sind die einleitenden Worte, die der Prophet dem Volk Israel sagt, euch habe ich geliebt. Er hat sich dem Volk Israel gnädig zugewandt, während er das Volk Edom richtete. Und er hat an Edom ein Exempel statuiert, an dem er seine Herrlichkeit groß demonstriert hat. Die Frage, die dann ist, liebt Gott etwa jemanden mehr, während der andere hasst? Nun, ein Schlüssel wird vielleicht Lukas 14 sein, wenn wir dort lesen, wie Jesus auch diese Worte hassen und lieben in einem anderen Zusammenhang nutzt. Lukas 14, Vers 26, wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter und seine Frau und seine Kinder und seine Brüder und Schwestern, meine Güte, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein. Dieses Hassen, was Jesus hier beschreibt, ist nicht ein abgrundtiefer Hass, der der Nächstenliebe widerspricht, sondern, was Jesus in Lukas 14 deutlich macht und genauso nutzt er es auch in Malachi 1 ist, dass eine besondere Zuneigung, eine besondere Priorität, eine besondere Bevorzugung für die eine hat, die er für den anderen nicht hat. Und so hat Gott Jakob nicht geliebt, weil er so schön und toll war, sondern er liebte ihn, weil er sich dafür entschied, ihn zu lieben und ihm besondere Zuneigung und Versorgung zukommen lassen, die dann auch zum Nutzen von Edom wird. Gottes Plan hat Bestand. Nun, die Frage nach der Erwählung ist eine Frage, die du und ich uns als Menschen nur schwer erschließen können und die genau deshalb schon Jahrhunderte, Jahrtausende für Diskussionen und Spaltung gesorgt hat. Diese Frage, mehr als kaum eine andere, wirft dir vor Augen, du bist Mensch und Gott ist Gott. Und weil du Mensch bist und nicht Gott, kannst du ihm nicht auf Augenhöhe begegnen. Du wirst nicht jeden Gedankenschluss von A bis Z nachvollziehen können, du wirst nicht einen Dialog mit ihm führen können auf gleicher Augenhöhe, das haben schon viele versucht und sind gescheitert. Nimm an, du gehst in ein Theater, um dir ein Theaterstück anzuschauen, du setzt dich auf deinen Sitz und du hast vor dir ein Programmheft, in dem Programmheft steht, was dich erwartet, eine kurze Abriss von dem Stück, eine Beschreibung von den Darstellern, doch während du da sitzt und wartest, kannst du dir schon gewisse Dinge vorstellen, du weißt schon ein bisschen was dich erwartet, aber du wartest auf den Moment, wo der Vorhang sich lüftet und du endlich das herrliche Bühnenbild siehst und endlich die schönen Stimmen der Darsteller hören kannst. Und genau so, lieber Chris, bist du gerade jetzt noch vor einem verschlossenen Vorhang, mit einem Wort Gottes in der Hand, wo du gewisse Dinge siehst und gewisse Dinge auch verstehst, aber die Herrlichkeit Gottes und das Zusammenspiel all seiner Taten und seiner Liebe und Güte und Zorn und Gerechtigkeit und wie das alles funktioniert, bleibt dir im Moment vorenthalten. Denn der Vorhang lüftet sich für dich erst am Ende der Zeit, jetzt versuche du nicht jetzt schon die Stellung einzunehmen, die du erst dann haben wirst. Versuche nicht jetzt schon mit Gott auf Augenhöhe zu argumentieren, sondern zwinge dich Gottes Wort zu vertrauen. Es ist dieses Wort, durch das du zum Glauben gekommen bist. Es ist dieses Wort, das heute noch Sünder zum Glauben bringt und es ist dieses Wort, das auch in Christen immer und immer wieder Veränderungen hervorbringt und dieses Wort, das du in den Händen hältst, vergeht nicht. Und daran halte fest, daran klammere dich in dem Wissen, dass all die Verheißungen wahr sind und dass der Plan, den Gott, der dir dort darlegt, zur Erfüllung kommen wird, zu seiner Ehre. Vater, wir vertrauen uns dir an, in dem Wissen, dass du so unbegreiflich herrlich und groß bist, in dem Wissen, dass deine Güte und deine Liebe und deine Gnade unfassbar sind und dass deine Gerichte weitaus mehr sind, als wir je erfassen oder verstehen können. Herr, bewahre uns davor, in diesen Fragen, die wir bewegen, eigene Schritte zu gehen. Bewahre uns davor, durch eigene Logik oder durch Stolz, dich zu richten oder dein Wort in Frage zu stellen, sondern hilf uns, Herr, auch dann, gerade dann, wenn wir es nicht verstehen, uns in die Hände eines liebenden Vaters zu werfen, dem wir uns anvertrauen, mit dem wir die Schritte vorangehen, die du für uns hast. Herr, wir halten fest, du bist gut und du warst schon immer gut und du bist ein Gott, der seine Verheißungen nicht willkürlich gemacht hat und auch nicht willkürlich erfüllt hat, sondern nur sich selbst und seinem Wort treu geblieben ist. Amen.