Vertraue dem Gott der erwählt

Römer 9,19-29

Lass mich zu Beginn noch mal beten mit uns.

Vater, wir beten dich an, dich, den herrlichen und allmächtigen und großen Gott, dessen Majestät über allem steht und dem es wir nicht würdig sind, ihm zu dienen.

Und doch, Herr, doch, Herr, warst du bereit, dich zu erniedrigen, Mensch zu werden, als einer von uns, unter uns zu wandeln, das Leben zu leben, das wir nicht leben konnten, den Tod zu sterben, den wir nicht sterben konnten und für uns vorauszugehen in die Herrlichkeit, die wir sonst weit verfehlt hätten, wenn du, oh Herr, nicht gewirkt hättest.

Und an einem Tag wie heute, wenn wir hier wieder vor deinem Thron uns versammeln, wollen wir das wieder aufs Neue uns vor Augen halten.

Du hast alles getan, damit wir deine Kinder in reinen Kleidern vor dir stehen dürfen.

Du hast alles getan, Herr, damit diese Gemeinde entstehen darf.

Du hast es getan, dass wir hier erleben dürfen, wie du dein Werk verrichtest, wie du Menschen zum Glauben bringst, wie du Menschen veränderst und wir alle staunen dürfen und sehen dürfen, du bist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit.

Herr, wenn wir auch heute wieder hier sind, so bitte ich dich um deine Gnade, dass wir offen auf dein Wort reagieren.

Herr, schenke uns offene Ohren, schenke uns offenen Sinn, hilf uns, Ablenkung zu reduzieren, damit dein Wort auch heute wieder auf fruchtbaren Boden fallen darf.

Herr, ich bitte dich um Ermutigung für alle entmutigten Seelen heute.

Ich bitte dich um Korrektur für die, die sündigen und dein Wort, deine Ermahnung hören möchten.

Und ich bitte dich für uns alle, dass wir erbaut werden und wieder dahin gebracht werden, dir ähnlicher zu werden, zu deiner Ehre.

Amen.

Nun, wir haben es eben gesungen, die Herrlichkeit des Herrn wehret ewiglich und wir bezeugen gerne die Größe, die Allmacht, die Herrschaft unseres Herrn.

Wir reden gerne davon, dass unser Gott regiert und dass er seinen Thron über allem steht.

Aber es gibt zu diesem auch eine Kehrseite, wenn wir die Macht Gottes betrachten, eine Kehrseite, die so manch einem von uns nicht so gut gefällt, nämlich die Tatsache, dass ein Gott so mächtiger ist, so großer ist und so frei er ist, auch frei er wählt, wen er will, zum Heil.

Wie kann man nun sich in die Hände eines solchen Gottes werfen?

Wie kann man sich einem solchen Gott anvertrauen?

Wie kann man einen solchen Gott als gut bezeichnen, der manche erwählt und manche nicht?

Nun, diese Fragestellung hat schon so manch einen vom Christentum abgeschreckt oder manchen, der sich als Christ benannt hat, dahin gebracht, irgendwann sich vom Glauben abzukehren.

Ein Beispiel ist Megan Phelps, eine Dame, die nun im Nachhinein sagt, dass einer der Gründe, warum sie sich dem Christentum abgewendet hat, in Römer 9 liegt.

Sie hat Römer 9 fast auswendig gelernt.

Und sie sagt heute, dieser Gott, der hier repräsentiert wird, ist böse, dem folge ich nicht.

Ein anderer Mann, Derek Webb, war selbst Liedsänger einer christlichen Band.

Er ist selbst vor Christen vorangegangen.

Er hat selbst Gott besungen, vor Christen, ist jetzt überzeugter Atheist.

Sein Dasein entschuldigt er damit, dass Gott ja souverän sei und dass nur, wenn er Wunder tun würde, er vielleicht dann doch noch zum Glauben komme.

Es ist seine Entschuldigung dafür, den Atheismus zu akzeptieren.

Nur wenn du als überzeugter Christ solche Geschichten hörst von Menschen, die sich dem Glauben dem Rücken gekehrt haben, dann ist dir auch grundsätzlich bewusst, dass diese Aussagen nicht haltbar sind und dass da irgendwas faul dran sein muss.

Aber jetzt besteht die Gefahr, dass du in eine Kurzschlussreaktion verfällst und die Lehre der Errettung veränderst.

Du fängst jetzt an zu sagen, na Moment, Gott ist doch nicht ganz souverän.

Gott ist doch nicht ganz frei in seiner Wahl.

Und du erlaubst es Gott nicht mehr, sich selbst zu erklären, sondern du fängst an, das Gottesbild zu verändern oder das Menschenbild zu verändern.

Du machst Gott zu einem kleinen Gott, der dem Willen des Menschen unterstellt ist.

Und du erhebst den Menschen auf einen Throne, der ihm nicht gebührt.

Nun das sind Fragen, die nicht einfach sind zu behandeln.

Es sind Fragen, die manch einem auch schlaflose Nächte bescheren.

Es sind Fragen, mit denen sich ein Christ auch befassen sollte, denn sonst wären diese Kapitel nicht für uns in der Bibel geschrieben.

Römer 9 ist für uns eine Reise eines Mannes, der sich in die Tiefen der Errettung, in die Tiefen des Charakters Gottes begibt, um zu verstehen.

Das ist in diesen Versen heute, wo wir jetzt zum Ende der Diskussion um Erwählung gelangen.

Römer 9, die Verse 19 bis 29.

Und ich darf hier vorab sagen, es gibt Passagen, die predigen sich leicht, die predigen sich fast selber.

Römer 8 war eine solche Stelle.

Nichts kann uns scheiden von der Liebe Christi, so schön zu predigen.

Und ich wünschte, ich könnte euch jeden Sonntag solche Sachen bringen.

Aber wir predigen fortlaufend, weil es mich zwingt, auch solche Passagen zu bringen, die ich nicht selber von mir aus wählen würde.

Und umso ermutigender ist es für mich, vor einer Gemeinde zu stehen, die mir bezeugt hat, die letzten Wochen, dass sie auch bereit sind, die schwierigen Passagen so zu nehmen, wie sie dastehen.

Ich weiß und ich sehe es in euren Gesichtern, ich sehe das Stirnrutschen, ich sehe auch das Kopfschütteln manchmal und ich höre die Gespräche, die ihr nachher mit mir habt.

Es ist nicht leicht.

Aber diese Bereitschaft, sich dem zu beugen, die Bereitschaft, davon zu lernen und die Bereitschaft, damit voranzugehen, das gibt mir Freude, auch die schwierigen Passagen mit euch anzugehen.

Und so lasst uns das tun, Römer 9, die Verse 19 bis 29.

Du wirst nun zu mir sagen, warum tadelt er noch?

Denn wer hat seinem Willen widerstanden?

Ja, freilich, Mensch, wer bist du, der du das Wort nimmst gegen Gott?

Wird etwa das Geformte zu dem Former sagen, warum hast du mich so gemacht?

Oder hat der Töpfer nicht Macht, über den Thron aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre und das andere zur Unirre zu machen?

Wenn aber Gott, willens seinen Zorn zu erweisen und seine Macht zu erkennen zu geben, mit vieler Langmut die Gefäße des Zorns ertragen hat, die zum Verderben zubereitet sind, und wenn er handelte, damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen des Erbarmens zu erkennen gab, die er zur Herrlichkeit vorher bereitet hat, nämlich an uns, die er auch berufen hat, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Nationen.

Wie er auch in Hosea sagt, ich werde nicht mein Volk mein Volk nennen, und die Nichtgeliebte Geliebte.

Und es wird geschehen, an dem Ort, da zu ihnen gesagt wurde, ihr seid nicht mein Volk, dort werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden.

Jesaja aber ruft über Israel, wäre die Zahl der Söhne Israels wie der Sand des Meeres, nur der Rest wird gerettet werden.

Denn indem er das Wort vollendet und abkürzt, wird der Herr es auf der Erde ausführen.

Und wie Jesaja vorher gesagt hat, wenn nicht der Herr Zebaoth uns Nachkommenschaft übrig gelassen hatte, so wären wir wie Sodom geworden und Gomorrah gleich geworden.

Nun diese Passage bettet sich hier ein in den Römerbrief.

Römerbrief, das uns das Evangelium vor Augen malt in einer Art und Weise, wie es kaum ein anderer Brief der Bibel tut, und er beginnt damit erst einmal die schlechten Neuigkeiten zu unterbreiten.

Und die schlechten Neuigkeiten sind die, dass jeder Mensch, egal ob Jude, egal ob Grieche, egal aus welcher Bevölkerungsschicht, die ausnahmslos jeder Mensch ein Sünder ist.

Das bedeutet, er ist vor Gott schuldig.

Das heißt auch, das ist ein Problem, das bereinigt werden muss.

Und dieses Problem kann kein Mensch für sich selber bereinigen.

Paulus macht unmissverständlich klar, dass jeden Weg, den du einschlägst, der Werke oder des Gutesttuns, irgendwie keinen Weg es gibt, dich vor Gott gerecht zu stellen.

Diesen Weg gibt es nur allein durch Jesus Christus, durch Glauben an ihn, durch die Gnade von ihm, in der Tatsache, in der Erkenntnis dessen, dass Jesus Christus das tat, was kein Mensch tun kann, nämlich auf die Welt zu kommen, ein perfektes Leben, sündloses Leben zu führen, dann auch bereitwillig den Tod zu tragen, den kein Mensch von uns tragen konnte und dann bereitwillig aufzuerstehen und dem Tod ins Gesicht zu schauen und damit den Sieg über den Tod zu erklären.

Das kann nur Christus und darin liegt Errettung allein.

Diese Errettung, die derjenige, der ihm glaubt, empfängt, ist eine Errettung, die gültig ist, eine Errettung, die dann auch unwiderruflich ist, eine Errettung, die bis in Ewigkeit anhält und die jedem gilt, der ihm glaubt.

Und das hat Paulus in unmissverständlichen Worten klar gemacht.

Doch die Frage, die nun bleibt, ist, wenn ich auch diese Errettung habe, was ist nun mit all jenen, die nicht errettet werden?

Was ist mit jenen, die das Evangelium gehört haben und sich dem abwenden?

Was ist mit jenen, die Gott eigentlich kennen sollten und ihm nicht sich beugen?

Und das ist diese Fragestellung, mit der Paulus sich jetzt auseinandersetzt in Römer 9.

Die ersten Versen zeigen uns ein Herz eines Mannes, das leidet, leidet um den Werdegang seines Volkes.

Er drückt uns so ausdrücklich vor, wenn es ein Volk gäbe, das Jesus Christus glauben sollte, dann wäre es doch dieses Volk.

Israel, das von Gott in besonderer Art und Weise gesegnet wurde, das von Gott geführt wurde, das von Gott gerettet wurde aus Ägypten, das von Gott sogar gesegnet wurde in der Form, dass Messias aus ihren Reihen auferstand, denn ist er da und sie erkennen ihn immer noch nicht.

Und wir sehen die Not, mit der Paulus zu kämpfen hat.

Wie um alles in der Welt kann es sein.

Und er bewegt sich dann auf einer Reise, Fragen zu stellen, die jeden logisch denkenden Menschen bewegen werden.

Wenn es nun tatsächlich so ist, dass dieses Volk Israel, das Gott für sich selber auserkoren hat, dem Gott selbst den Rücken zukehrt, könnte es vielleicht sein, dass all die Verheißungen, die Gott im Alten Testament gesprochen hat, nicht mehr so zu verstehen sind.

Könnte es sein, dass diese Verheißungen jetzt für die Mülltonne bestimmt sind, weil es ein neues Zeitalter angefangen hat.

Könnte es sein, dass Gott vielleicht auch einfach nur gesagt hat, was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.

Paulus Antwort ist eindeutig.

Nein, Gottes Wort ist nicht hinfällig geworden.

Und genauso wie Gottes Wort von Anfang bis Ende immer noch gültig ist, ist dann jetzt die Frage, vielleicht ist der Gott, der hinter diesem Wort steht, nicht so ganz koscher.

Vielleicht ist der wankelmütig, vielleicht ist der parteiisch, vielleicht hat der sich verändert in der Zeit.

Und die Frage, die er dann stellt ist, ist Gott denn noch gerecht?

Vers 14, was sollen wir nun sagen, ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott?

Das Ganze macht deutlich, auch dieser Frage können wir nur ein ganz deutliches Nein beantworten.

Gott ist nicht ungerecht, Gott ist die Gerechtigkeit in Person und Partei zu ergreifen entspricht überhaupt nicht seinem Wesen.

Es geht nicht.

Und so endet dieser Abschnitt zuvor mit diesen Worten in Vers 18, die einfach deutlich machen, Gott ist gerecht, aber Gott ist frei.

Der Mensch bestimmt nicht die Entscheidung Gottes, die Natur bestimmt nicht die Entscheidung Gottes, die Umstände bestimmen nicht die Entscheidung Gottes, Gott ist frei und so schreibt er in Vers 18, also nun, wen er will, dessen erbarmt er sich und wen er will, den verhärtet er.

So, das ist der harte Tobak.

Gott entscheidet, Gott erbarmt sich und Gott ist hier auch nicht mit, er erbarmt sich nicht jedes Menschen.

Und die Frage, die jetzt aufkommt, mit der Paulus sich jetzt nun beschäftigt, ist die Frage, wenn Gott tatsächlich frei ist und wenn Gott nur eine Auswahl trifft, wie kann man dann sagen, dass jemand überhaupt noch Schuld vor Gott haben könnte?

Und so geht er jetzt in dieser Frage mit euch voran und dieser Text, den wir jetzt sehen, in Vers 19 bis 29, bringt uns jetzt drei Eigenschaften Gottes vor Augen, die dich wieder bestärken, Vertrauen in Gott zu haben, die deinen Vertrauen in Gott untermauern.

Und die erste Eigenschaft ist die, Gott ist Schöpfer, Gott ist der Schöpfer.

Wenn ihr jetzt nochmal mit mir in Vers 19 schaut, Paulus weiß schon, welche Frage jetzt kommt, du wirst nun zu mir sagen, dass dieser imaginäre Dialog, den Paulus das ganze Brief hindurch immer wieder führt, du wirst nun zu mir sagen, du dem ich schreibe, warum tadelt er noch?

Also tadelt, warum kann er überhaupt noch etwas gegen Sünde aussetzen, warum kann er überhaupt noch jemanden verurteilen für seine Schuld?

Weiter geht die Frage, denn wer hat seinem Willen widerstanden?

Wenn Gott entscheidet, wer errettet wird, wer kann denn überhaupt noch was dafür, wenn er nicht errettet wird?

Wie kann Gott einige richten?

Paulus hatte vorher das Bild von Pharao verwendet, dem Pharao, der in dem zweiten Buch Mose sich dem Auftrag Gottes widersetzt hat, das Volk ziehen zu lassen.

Paulus schreibt in Römer 9, dass Gott selbst es war, der diesen Pharao verhärtet hat.

Nun aber wie kann es dann sein, dass Gott es zulässt, dass dieser Mann dann auch gerichtet wird, wenn er ja von Gott verhärtet wurde?

Und wir merken wieder einmal, dass wir bei dieser Frage der Souveränität, der Freiheit Gottes und der Verantwortung des Menschen auf ein ganz schwieriges Level uns bewegen.

Wir bewegen uns hier in ein Gebiet, das wir auf dieser Seite der Ewigkeit, solange du und ich hier auf dieser Welt leben, nicht bis aufs Letzte lösen können.

Die Frage der Souveränität Gottes und der Verantwortung des Menschen ist ein Paradox in dem logisch denkenden Menschen und es wird auch so bleiben, bis wir einst in Ewigkeit bei ihm sind.

Und deshalb müssen wir uns hüten davor, dieses Paradox nicht aufzubrechen und dadurch das Bild Gottes zu verändern oder das Bild des Menschen zu verändern, als die Bibel es uns darstellt.

Und wir merken nämlich auch hier, dass Paulus diese Frage, warum tadelt er noch und wer hat seinem Willen widerstanden, gar nicht direkt beantwortet, sondern sie einfach stehen lässt.

Wir können aber festhalten, dass Paulus später in Kapitel 10 davon spricht, mit was für einem Eifer er für sein Volk immer noch betet, obwohl er weiß, dass Gott souverän ist.

Wir können lesen in Kapitel 10, wie eifrig er dafür einsteht, dass gepredigt wird und verkündigt wird, obwohl er die Souveränität Gottes festhält.

Wir sehen also, Paulus selbst hat diese zwei Komponenten völlig klar in seinem Kopf, aber im Moment konzentriert er sich auf die Souveränität und stellt sie dir dar.

Gott ist frei in seiner Auswahl, wen er errettet.

Nun, Paulus versucht nicht eine Harmonie darzustellen, sondern was er tut, ist dir den Charakter Gottes vor Augen zu meilen, so wie er ist und wie er sich selbst offenbart.

In Vers 19 die imaginäre Frage, rhetorische Frage, warum tadelt er noch, denn wer hat seinem Willen widerstanden, ist eine Frage, die Paulus nicht duldet, weil sie hier ausgeht von einer Perspektive, dass du als Mensch das Privileg hättest, Gott auf die Anklagebank zu setzen.

Dass der Mensch sich anmaßt, lieber Gott, jetzt erklär du dich mir mal, dass der Mensch sich anmaßt, gewissermaßen auf Augenhöhe mit Gott argumentieren zu können und dieser Mensch muss von Gott selbst durch sein Wort die Antwort bekommen, die Paulus ihm hier gibt in Vers 20, ja, freilich, Mensch, wer bist du, dass du das Wort nimmst gegen Gott.

Das Problem liegt in dieser einen Tatsache, dass der Mensch Mensch ist und Gott Gott ist.

Paulus sagt hier nicht, wer bist du, Mensch, der du keine Ahnung hast vom Wort Gottes, er sagt hier nicht, wer bist du, Mensch, und klassifiziert das irgendwie, sondern es geht hier ganz allgemein um jeden Menschen, kein Mensch, weil er ein Mensch ist, hat das Recht, Gott auf die Anklage zu setzen, weil Gott Gott ist.

Das ist die Unterscheidung, die Paulus hier macht.

Und warum ist das so?

Es ist so, weil Gott ewig ist und du endlich.

Es ist so, weil Gott unendlich heilig ist und du sündig bist.

Es ist so, weil Gott völlig unabhängig und frei ist und du abhängig bist und weil dieser Gott Dimensionen sieht und kennt, die du gar nicht erfassen kannst, weil dieser Gott Informationen verarbeiten kann, die dein menschliches Gehirn nicht begreifen kann und weil dieser Gott Dinge sieht, die deine menschlichen Augen gar nicht wahrnehmen können.

Dieser Gott ist so viel höher, so viel gewaltiger, so viel herrlicher, als du, oh Mensch, es je sein könntest.

Nun kommt der Mensch daher, wie ein Kind, das gerade gelernt hat, Fahrrad zu fahren, endlich ohne Stützräder, völlig frei und jetzt den Eindruck hat, einem Erwachsenen, der seit 20 Jahren Auto fährt, zu erklären, wie der Straßenverkehr funktioniert.

Das ist die Ausgangslage.

Mensch, was fällt dir ein?

Wir müssen ja auch sagen, dass Paulus hier, er redet von dieser Haltung eines Menschen, der den Eindruck hat, er könnte Gott zur Rechenschaft ziehen.

Paulus sagt nichts dagegen, gegen einen Christen, der auf seinen Knien liegt vor Gott und fragt, Herr, erkläre es mir.

Gott sagt nichts gegen einen Christen, der sich demütig, willig vor Gott hinstellt und diese Fragen stellt.

Paulus redet hier gegen einen Menschen, der tatsächlich den Eindruck hat, dass Gott ihm eine Antwort schuldig wäre.

Und das ist das Gemeint, was er hier beschreibt.

Wer bist du, oh Mensch, der du das Wort nimmst gegen Gott?

Es geht hier um einen Widerspruch, um eine Entgegnung, genau dieser Anspruch, zu sagen, Gott, ich bewege mich jetzt auf die gleiche Augenhöhe wie du und jetzt erkläre dich mir mal und ihm den Eindruck zu vermitteln, dass Gott dir als Mensch Rechenschaft schuldig wäre.

Und dieser Mensch muss hören, wer bist du eigentlich?

Und das ist die Falle, in die sich die Menschheit seit Adam und Eva begeben hat, das Wort gegen Gott zu nehmen.

Eva gehörte auf das Hinterfragen der Schlange und hat sich dadurch auf einen Weg bewegt, der die Katastrophe für die Menschheit bedeutete.

Denn seit dem Moment, seit Adam und Eva versucht die Menschheit, sich immer wieder auf die Position Gottes zu bewegen und diesen Autoritätsanspruch zu nehmen und dann auch Gott zu hinterfragen, der so handelt, wie du als Mensch es nicht verstehst.

Der Mensch muss an dieser Stelle immer wieder hören, Gott ist Gott und du bist Mensch und das ist auch gut so.

Nun nehmen wir mal an, du hast einen Freund, den du respektierst, achtest, wir nennen ihn einfach mal Hans, weil ich vermute, hier heißt keiner Hans.

Du kennst diesen Hans gut, so gut, dass du auch seine Eigenheiten kennst und auch wenn er mal was sagt, was manch einer falsch verstehen könnte, das einordnen kannst.

Aber du kennst ihn, du vertraust ihm auch, du würdest ihm dein Haus überlassen, du würdest ihm auch etwas anvertrauen, weil du weißt, wie er damit umgehen würde.

Jetzt käme aber jemand anderes vorbei und sagt zu dir, hey hast du gehört, der Hans hat eine Bank überfallen, dann wäre dein erster Impuls, das kann nicht wahr sein.

Ich kenne ihn doch, ich habe ihm bis jetzt alles anvertraut und es ist ihm immer alles gut gegangen, wie könnte es nur dazu kommen.

Worauf ich hinaus will ist, du als Christ hast einen grundsätzlichen Respekt, Hochachtung vor Gott, einen grundsätzlichen Respekt, eine grundsätzliche Hochachtung, die dich davor hütet, ihm zu widersprechen und ihm Worte in den Mund zu legen, die er nicht gesagt hat und ihn zu hinterfragen auf eine Art und Weise, die dir nicht gebührt, sondern dir immer wieder vor Augen zu meinen, dieser Gott ist Gott und ich bin nur Mensch.

Und gerade in der Zeit, in der wir heute leben, wo Autorität mehr und mehr verachtet wird, wo Individualität und Eigenständigkeit und eigene Interpretationen höher geschrieben werden als alles andere, musst du als Christ dich wieder daran erinnern, dass diese Agenda der Welt nicht der Agenda Gottes entspricht, der das Zepter in der Hand hält, der Herrscher ist, über diese Welt und auch über Gut und Böse regiert.

Du bist Mensch und er ist Gott.

Paulus fährt jetzt fort in Vers 20, um das noch ein bisschen zu verdeutlichen.

Er sagt, wird etwa das Geformte zu dem Former sagen, warum hast du mich so gemacht?

Das ist ein absurdes Bild, wenn du dir selber vorstellst, du töpferst einen schönen Becher.

Ob er schön ist oder nicht, sei dahingestellt, du töpferst einen Becher.

Jetzt nimmst du diesen Becher und stellst ihn ins Regal.

Jetzt drehst du dich um und plötzlich fängt der Becher an zu schimpfen mit dir, was dir eigentlich einfällt, ihn so produziert zu haben.

Das ist lachhaft.

Aber Paulus sagt, genau das machst du, wenn du den Eindruck hättest, du könntest Gott zur Rechenschaft ziehen.

Es geht weiter in Vers 21, wo Paulus sagt, oder hat der Töpfer nicht Macht, über den Ton aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre und das andere zur Unehre zu machen?

Mit Macht hier ist Autorität, Vollmacht gemeint.

Wenn ein Töpfer einen Block von Ton vor sich hat, dann ist er selber völlig frei zu entscheiden, ob er aus dem einen Stück ein Gefäß für den Abfall macht und aus dem nächsten Stück einen Teller und aus dem nächsten Stück vielleicht wieder einen Löffel, der auch zur Ehre wäre.

Das ist ihm völlig frei.

Bei uns ist vielleicht Ton nicht mehr so gebräuchlich, aber wenn du an Keramik denkst, dein Kaffeebecher morgens aus Keramik und die Toilettenschüssel aus Keramik, zwei völlig unterschiedliche Objekte aus der gleichen Masse, unterschiedlicher Werdegang.

Und die natürliche Antwort auf diese Frage, hat der Töpfer nicht selber das Recht, aus dem gleichen Ton das eine zu machen oder das andere, müssen wir sagen, na klar hat er das Recht.

Und so steht es dem Geschöpf Gottes nicht zu, ihn zu hinterfragen.

Gott ist der Schöpfer, er hat die Vollmacht über diese Welt, er hat das Urheberrecht auf diese Welt.

Alles sind seine Geschöpfe und einem Geschöpf steht es nicht zu, ihn zu hinterfragen.

Das Einzige, was einem solchen Geschöpf zusteht, ist, sich in Demut vor ihn zu beugen und ihn als solchen anzuerkennen.

Der ist Schöpfer dieser Welt.

Denn dieses Verständnis, dass er Schöpfer ist, ist eine Grundüberzeugung des christlichen Glaubens.

Grundüberzeugung des christlichen Glaubens, Hebräer 11, Vers 3.

Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, sodass das Sichtbare nicht aus Erscheinendem geworden ist.

Der Christ versteht, Gott ist Schöpfer und er hat das Urheberrecht über der ganzen Schöpfung.

So ist die ganze Schöpfung, jedes Tier, jeder Mensch, jeder Organismus auf dieser Welt ihm gegenüber verantwortlich und nicht andersrum.

Nun fragst du dich, wenn du die Verse so liest und du sagst, ja, ja, ich verstehe das ja, ich glaube ja, dass Gott Schöpfer ist und ich will mich dem auch gerne beugen.

Und trotzdem sagst du, wenn ich das so lese, ja, freilich Mensch, wer bist denn du, dass du das Wort nimmst gegen Gott, dann kommt es mir so vor, als werde ich als Mensch einfach mundtot gemacht.

Es wird mir an dieser Stelle verboten, nachzudenken.

Und die Frage müssen wir schon stellen, ist es nicht das hier, was jetzt vor sich geht?

Mensch, halt die Klappe und denk nicht nach.

Und dafür müssen wir uns hulten, das tut Gott hier nicht, das tut Paulus hier nicht.

Aber er möchte, dass du von Grund auf verstehst als Christ, er ist Schöpfer, er ist König, er ist so viel höher, er ist so viel weiser, so viel mächtiger, so viel weitsichtiger als ich es je sein könnte und deshalb, weil er so ist, verlangt er von dir Vertrauen.

Und die einzige Reaktion auf dieses Wesen, das überall im steht, ist Demut, ist Glaube und Vertrauen und Gehorsam.

Und ihr merkt, wie bei dieser Frage, bei dieser Frage wird der Glaube, den du hast, auf die Probe gestellt.

Bist du wirklich bereit, auch bei der Frage, die du selber nicht beantworten kannst, bei der Frage, die du selber nicht lösen kannst, dich trotzdem willig unter Gottes Autorität zu beugen und zu sagen, ja Herr, vertraue ihm, weil er der Schöpfer ist, vertraue ihm, der erwählt.

Nun, dem aufgewühlten Christen gibt Paulus hier noch mehr Eigenschaften Gottes und damit kommen wir zur zweiten Eigenschaft.

Zweitens, Gott ist langmütig.

Denn es besteht natürlich immer die Gefahr, wenn wir die Souveränität Gottes einzeln anschauen, die Freiheit Gottes, die Macht Gottes, dass dann gewisse Charakterzüge seines Wesens in den Hintergrund geraten, seine Gnade, seine Liebe, sein Erbarmen.

Und dann hat man manchmal den Eindruck, dass man es mit einem Gott zu tun hätte, der launisch und jähzornig auf jede Sünde reagiert.

Aber Paulus ist jetzt hier sehr genau, dir das Gegenteil vorzustellen.

Denn genau das Gegenteil ist der Fall, wenn ihr jetzt mit mir Vers 22 liest, Vers 22, dort sagt Paulus, wenn aber Gott willens seinen Zorn zu erweisen und seine Macht zu erkennen gegeben, mit vieler Langmut die Gefäße des Zorns getragen hat, die zum Verderben zubereitet sind.

Worauf Paulus jetzt anknüpft oder worauf er hindeutet, ist, dass Gott einen allumfassenden Plan hat, einen Plan, der sowohl Gläubige als auch Ungläubige einbezieht.

Er spricht hier von Gefäßen des Zorns, von Menschen, die ungläubig sind.

Und wir lesen hier zuerst, Gott ist willens seinen Zorn und seine Macht zu erweisen.

Nun, warum ist das so?

Es ist so, weil Gott heilig ist.

Gott ist so heilig, dass jede Sünde, die passiert, ein Kapitalverbrechen in seinen Augen ist und Todesstrafe verdient.

Noch die kleinsten Notlüge, noch der falsche Gedanke ist Kapitalverbrechen in den Augen Gottes und verdient seinen Zorn.

Das sagt Paulus schon in Römer 1, Vers 18, denn es wird offenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.

Gottes Zorn kann man nicht ausklammern.

Du kannst Gott nicht zu einem Teddybären reduzieren, mit dem man immer nur kuscheln kann.

Gott ist ein zorniger Gott, dessen Zorn auch sichtbar wird, wenn er es mit Sünde zu tun hat.

Und das lesen wir jetzt weiter, es ist sein Zorn und seine Macht, die er bereit ist, an diesen Gefäßen des Zorns zu demonstrieren.

Wir haben ein gutes Beispiel bei dem Pharao, wo diese Macht größer und größer deutlich wurde, mit jeder Plage, die über das Land Ägypten gekommen ist und deutlich wurde, dieser Gott, mit dem lässt sich nicht spaßen.

Nun, jetzt würde man logischerweise erwarten, wenn es tatsächlich so ist, dass Gott radikal jede Sünde bestrafen muss und es ist vor ihm, jede Sünde eine Todesstrafe verdient, dann müsste man eigentlich erwarten, dass permanent Feuer und Schwefel vom Himmel regnet und Gott ständig sofort richtet.

Und das ist jetzt genau das, worauf Paulus hier jetzt eingeht.

Er sagt, genau das ist eben nicht der Fall.

Ja, er ist willig und er muss auch von seinem Charakter heraus Zorn und Macht erweisen, aber was tut er?

Er trägt die Gefäße mit Langmut.

Es ist so, wer von euch schon mal Essig auf Natron gegossen hat, diese beiden Komponenten, sobald sie sich mischen, geht’s rund.

Sofort schäumt es und du merkst sofort, dass was passiert ist.

Und jetzt ist es so, als ob Gott diesen Prozess, Sünde und Heiligkeit, die eigentlich sofort explodieren müssen, einfriert und abwartet und abwartet und abwartet.

Er trägt diese Gefäße des Zorns mit Langmut.

Und da müssen wir uns auch immer wieder daran erinnern, dass Gott eben nicht ein Gott ist, der sein perfektes Königreich von Anfang an etabliert hat, seinen schönen Palast ohne Makel hingestellt hat, die Gärten so ausgeschmückt hat, dass ja kein Unkraut darin wachsen kann.

Er macht das nicht, sondern er baut es nach für nach und er lässt auch länger das Unkraut wachsen mit dem Gesunden.

Er trägt die Gefäße des Zorns mit Langmut.

In Ersten Mose 3 hätte er können und dürfen, Adam und Eva sofort zu vernichten.

Er hätte sagen können, wir brechen die ganze Aktion hier ab und schaffen alles nochmal neu und zwar sofort.

Er hätte bei der Sintflut niemanden verschonen müssen, er hätte sofort Ende machen können.

Er hätte den Pharao auf der Stelle vernichten können, er hätte dem Volk Israel in der Wüste sofort das Ende bereiten können, er hätte immer wieder rein von seinem Charakter heraus sofort reagieren können und dürfen, aber er tut es nicht, er ist langmütig, geduldig und er wartet und wartet und wartet.

Wir sehen jetzt hier auch einen Grund, warum er das tut, in Vers 23.

Er wartet, damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen des Abahmens zu erkennen gab, die er zur Herrlichkeit vorher bestimmt hat.

Während er die Ungläubigen langmutig trägt, ist er darauf aus, die Gläubigen zu der Herrlichkeit zu führen, für die er sie vorher bestimmt hat, geschaffen hat.

Wir sehen, dass diese Langmut einen Zweck verfolgt.

Diese Langmut verfolgt den Zweck, Raum zur Buße zu geben, Römer 2 Vers 4, oder auch Zeit, errettet zu werden.

Zweiter Petrus 3 Vers 9, dürft ihr gerne aufschlagen, führt es sehr gut zum Ausdruck.

Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verloren geht, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe.

Das ist unser Gott, ein Gott, der langmütig ist, der wartet und wartet und wartet und selbst rebellische Sünder, die ihn mit Füßen treten, hält und hält und wartet und ihnen Raum gibt zur Buße und Umkehr.

Und wenn du heute hier bist und Jesus Christus noch nicht kennst, dann ist genau das für dich die Ermahnung zum einen und auch die Ermutigung.

Zum einen die Ermahnung, denke bloß nicht, dass du einfach nur in den Händen eines Gottes fest bist, der sowieso entscheidet.

Der Aufruf an dich heute ist, tue Buße, kehre um, glaube an ihn.

Und zum anderen aber auch, prüfe diese Langmut Gottes nicht, warte nicht, denn die Langmut ist irgendwann auch zu Ende.

Noch ist er langmütig, aber sein Zorn und seine Macht wird sich über jeden erweisen, der ihm nicht folgt.

In den Versen 22 und 23 finden wir noch zwei Worte, die nicht immer ganz einfach sind zu verstehen.

In Vers 22 schreibt er hier von denen, die zum Verderben zubereitet sind.

Was ist damit gemeint?

Ist Gott etwa derjenige, der hier die Menschen zum Verderben, zur Hölle, zur ewigen Trennung von Gott zubereitet, der sie so formt, dass sie dahin kommen?

Die Antwort finden wir unter anderem darin, wenn wir jetzt noch mal Vers 23 lesen, hier ist ein wichtiger Unterschied, wenn er nämlich von den Gefäßen des Abahmens spricht, dort steht, die er zur Herrlichkeit vorher bereitet hat.

Wenn ihr jetzt genau darauf achtet, seht ihr den Unterschied, in Vers 22 steht, die sind bereitet, das ist passiv, hier steht auch nicht, wer es tut, es steht nur, sie sind bereitet zum Verderben.

Und in Vers 23 macht Paulus den Punkt, ganz deutlich zu machen, es ist Gott, der seine Gefäße des Abahmens zur Herrlichkeit vorbereitet, das sagt er aber nicht bei den Gefäßen des Zorns.

Was wir ganz deutlich machen wollen, die Gefäße des Zorns gehen ins Verderben, weil sie selbst sich dazu zubereiten, Gott muss an den Gefäßen des Zorns gar nichts tun, sie bewegen sich automatisch dahin.

Jeder Mensch ist von Natur aus ein Gefäß des Zorns, es sei denn, Gott greift ein.

Und das dürfen wir auch aus diesem Text ganz deutlich sehen, kein Mensch wird im Verderben landen, weil er sagen muss, ja Gott hat es halt so gewollt.

Doch was wir jetzt hier sehen, in beiden Versen, 22 und 23, ist das Gottes Wirken an den Ungläubigen, Gottes Langmut, Gottes Geduld an diesen Menschen, gleichzeitig die Errettung der Seinen umso mehr zur Schau stellt.

Denk nochmal zurück an das zweite Buch Mosa, an den Auszug.

Er hätte den Pharao auf einen Schlag vernichten können.

Er hätte Israel auf einen Schlag ins Land Kanaan versetzen können, das Ganze hätte man ziemlich unspektakulär gestalten können.

Doch das was er getan hat am Pharao und am Volk der Ägypter, dass er eine Plage bringen musste, noch eine Plage, noch eine Plage, noch eine Plage und weil sie dann endlich ausziehen konnten, sie sogar nochmal vom Roten Meer verjagt wurden.

All diese Taten Gottes hat Israel am Ende dahin geführt, auf der anderen Seite des Roten Meeres, Gott zu besingen auf eine Art und Weise, wie sie es sonst nicht getan hätten.

Und all das was Gott tat, hat die Nationen um Israel herum zum Zittern bewegt, weil sie verstanden haben, was für ein Gott mit ihnen unterwegs ist.

Und das tut Gott heute noch, dass er das Werk, das er an den Erretteten tut, zur Schau stellt in dem, was er an den Ungläubigen tut.

Und so gehen bei Gott Gericht und Gnade oft Hand in Hand.

Und so bereitet er den Gläubigen zu, zur Herrlichkeit und bringt ihn dorthin, wo er selbst zuhause ist.

Jetzt stehst du natürlich da, in einer Zeit, in der wir heute leben und gerade die Nachrichten letzte Woche, bringen den Christen zu der Frage her, wie lange kannst du das noch zulassen.

Wie kannst du zulassen, dass ein überzeugter Christ in einem freien Land erschossen wird?

Wie kannst du zulassen, dass Nationen tun und lassen, was sie wollen?

Wie kannst du zulassen, dass Deutschland das Recht beugt, wie du es niedergeschrieben hast?

Wie kannst du zulassen, dass Babys abgetrieben werden?

Wie kannst du zulassen, dass sexuelle Vielfalt derart zelebriert wird, während du so deutlich gesprochen hast und der Mensch, jeder Christ unter uns wird ausrufen, Herr wie lange noch?

Und Gottes Antwort ist, weil ich langweilig bin, weil ich langweilig bin.

Ich trage diese Gefäße des Zorns, um mich zu erweisen, um sie zum Glauben zu bringen und am Ende, lieber Christ, wirst du in meiner Herrlichkeit ankommen und meine Herrlichkeit wird noch heller scheinen vor dem Bühnenbild meiner Macht und des Zorns, das sich entfaltet.

So geht Gericht und Gnade oft Hand und Hand und Gott zeigt seine Herrlichkeit in Fülle und deshalb sieh die Langmut Gottes an und lässt dich dadurch wieder in deinem Vertrauen auf Gott bestärken, dem Vertrauen, dem Gott, der erwählt.

Wir kommen zur dritten Eigenschaft, die Paulus jetzt noch herausarbeitet, drittens, viertens, Gott ist unparteiisch, ist nicht nur Schöpfer, er ist nicht nur langmütig, er ist unparteiisch.

Wenn er jetzt in Vers 24 schreibt, nämlich an uns, die er auch berufen hat, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Nationen, nun warum muss er das jetzt wieder so deutlich schreiben?

Er muss das so deutlich schreiben, weil ein Jude von Kindheit an, von der Wiege an damit indoktriniert wurde, dass er besonders ist und dass er aufgrund dessen, dass er ein Nachkommer Abrahams ist, automatisch im Reich Gottes ankommt und diesen Zahn konntest du den Juden sehr schwer ziehen.

Selbst die, die zum Glauben kommen, mussten nachher immer, immer mit irgendwelchen Wegen versuchen, zwischen Juden und Heiden einen Unterschied zu machen und selbst hier jetzt, wenn Paulus in Römer 9 von Gefäßen des Erbarmens und Gefäßen des Zorns spricht, wird ein Jude, der so geprägt ist, automatisch an das Volk Israel, Gefäße des Erbarmens und Nationen, Gefäße des Zorns denken.

Und deshalb muss Paulus ganz deutlich machen, wenn ich hier jetzt von Gefäßen des Erbarmens spreche, den Gläubigen, die Gott in die Herrlichkeit spricht, dann rede ich von allen, sowohl uns aus dem Volk Israel, als auch den Nationen aus allen anderen Völkern und das belegt er jetzt mit den anderen Versen, die er jetzt anbringt, aus Hosea zuerst, in Vers 25 lesen wir das, wie er auch in Hosea sagt, ich werde nicht mein Volk, mein Volk nennen und nicht meine Geliebte, Geliebte und es wird geschehen an dem Ort, da zu ihnen gesagt wurde, seid nicht mein Volk, dort werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden.

Jetzt müssen wir verstehen, wann Gott diese Aussagen gemacht hat.

Die stehen im Buch Hosea, wo Gott sein Volk ermahnt darüber, dass sie Götzendienst getan haben.

Israel hatte sich von ihm abgewandt, hatte sich zu den Götzen hingewandt, aber Gott gibt ihnen dann auch die Verheißung, dass er sie irgendwann wieder herstellen würde.

Dass er wieder sein Volk, dieses Volk, das jetzt im Moment in der Zeit des Götzendienstes, in der Zeit der Entfremdung nicht seine Geliebte ist, wieder seine Geliebte werden würde.

Das ist das, wo diese Stelle ursprünglich herkommt.

Nun geht Paulus aber weiter und sagt, dieses Handeln Gottes ist ein Muster in seinem Handeln.

Genauso wie Gott über Israel sagen musste, du bist nicht meine Geliebte, genauso musste Gott über die Nationen sagen, sie sind nicht meine Geliebte.

Wir hören den Vers schon, Jakob habe ich geliebt, Esau habe ich gehasst.

Und genauso, wie Gott die Nationen Israels wieder dahin bringt, dass er sie seine Geliebte genennt, genauso tut er es auch unter den Nationen, dass er sich sein Volk zusammen ruft.

Das ist das Muster, das Gott hier präsentiert.

Das, was er mit Israel machen wird, tut er auch mit den Völkern, allen Nationen.

Er formt sich ein Volk aus denen, die er nicht besonders privilegiert hat.

Aber jetzt wirft Paulus gleichzeitig einen Blick auf das Volk Israel und legt dort dar, in Vers 27, Jesaja aber ruft über Israel, wäre die Zahl der Söhne Israel wie der Sand des Meeres, nur der Rest wird gerettet werden.

Denn indem er das Wort vollendet und abkürzt, wird der Herr es auf der Erde ausführen.

Und wie Jesaja vorher gesagt hat, wenn nicht der Herr Zebaoth uns Nachkommenschaft übrig gelassen hätte, so wären wir wie Sodom und Geworra gleich geworden.

Das waren wahrscheinlich nicht die Lieblingsstellen von Juden, die Paulus hier zitiert.

Denn was Jesaja dem Volk Israel vorhalten musste, ist, schau deine Sünde an Volk Israel.

Deine Sünde steht der Sünde von Sodom und Gomorra, die Gott von dem Erdboden vernichtet hat, in nichts nach.

Deine Sünde verlangt das gleiche Gericht, was Gott über Sodom und Gomorra verrichtet hat.

Aber die Tatsache, dass unter euch, dem Volk Israel, noch einige sind, die mir glauben und mir treu sind, bewahrt gerade jetzt das Volk Israel davor, völlig gerichtet zu werden.

Und das müssen Juden immer wieder hören.

Es ist die Sünde, die sie begehen, die sie von Natur auf begehen, die sie von Gott trennt.

Und es gibt keinen Eintritt in das Reich Gottes nur, weil sie von der richtigen Herkunft waren.

Und so macht Paulus hier deutlich, Gott ist, war und wird auch immer unparteiisch bleiben in seiner Errettung.

Er rettet aus den Nationen und er rettet aus dem Volk Israel und er rettet nicht die einen, weil sie ihm besser passen als andere, er rettet nicht die eine Familie, weil sie privilegierter ist als die andere, er privilegiert auch nicht per se eine Nation über eine andere und er beweist dadurch, dass die Gnade Gottes nicht durch Herkunft, sondern durch seine Gnade allein verdient wird.

Und deshalb, weil er unparteiisch ist, vertraue dem Gott, der er wählt.

Denn er ist der Gott, der immer noch die gerechte Waage hält, der sein Reich mit den verschiedensten Nationen, Gesellschaftsschichten, Berufen, Hintergründen, was man sich nur vorstellen kann, bevölkert.

Und es ist an dieser Stelle, wo es keine Entschuldigung mehr gibt.

Kein Mensch kann sagen, naja, ich bin ja nicht in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen.

Kein Mensch kann sagen, ich habe das Evangelium nun mal einfach zu spät gehört.

Kein Mensch kann sagen, ich hatte nun mal nicht diese Privilegien, die du genossen hast, sondern die Aussage von Gott ist, es ist völlig egal, wo du herkommst.

Es ist völlig egal, welche Herkunft, welcher Beruf, welche Bildung, es ist einmal das Werk ist gleich, egal für wen.

Und so gibt es für Gott nur eine Menschheit, aus der viele errettet werden, aus allen Schichten.

Er ist unparteiisch.

Deshalb vertraue den Gott, der er wählt.

Nun, Römer 9 gibt dir jetzt einen neuen Einblick in diese unerforschlichen Tiefen der Errettung und des Charakters Gottes.

Und diese Tiefen der Errettung und des Charakters Gottes, die stellen deinen Glauben auf die Probe.

Und die fordern dich heute heraus, diesen Gott, der dich befreit hat von deiner Sünde, der dich befähigt, ihm gehorsam zu sein, der dir ein ewiges Leben bei ihm verspricht in einer Wunder, in einer Herrlichkeit, wie sie sich kaum jemand vorstellen kann.

Und so ist diese Passage keine Passage, vor der du Angst haben musst von jetzt an.

Es ist keine Passage, wo du dir Sorgen machen musst, dass es doch einen Widerspruch innerhalb der Göttlichkeit geben könnte.

Es ist keine Passage, vor der du dir jetzt noch Sorgen machst, sondern eine Passage, die dir aufs Neue die Größe Gottes, die Majestät Gottes, die gewaltige Größe seines Zorns, seiner Macht und auch seiner Langmut vor Augen führt.

Und so ist es eine Passage, die dich aufs Neue ermutigt, ihm zu vertrauen, weil er ist, wer er ist, weil er Gott ist und du Mensch bist, weil er mächtig ist und du schwach bist, weil er Schöpfer ist und du nur ein Geschöpft bist.

Er ist Gott und du bist Mensch und das ist gut so und deshalb vertraue dem Gott, der er wählt.

Lasst mich beten, ihr dürft gerne dazu aufstehen.