Der Heilige Geist: Megafon deiner Gebete
Lass mich zu Beginn noch einmal beten. Vater, wir danken dir an diesem Morgen dafür, dass du dein Wort hältst, dass du ein treuer Gott bist, der all das, was du schon verheißen hast, auch nach und nach zur Vollendung führst. Und dass die Tatsache, dass wir heute hier sitzen dürfen, dich preisen dürfen und dich anbeten dürfen, dass wir uns in der Gemeinschaft aneinander erfreuen dürfen, ist ein Zeugnis davon, dass du deine Versprechen hältst, dass du deinen Bund bewahrt hast, dass du angefangen hast, deinen neuen Bund zu etablieren, dass du selbst die Lösung zur Verfügung gestellt hast, die wir so dringend gebraucht haben, nämlich Erlösung von Sünde. Herr, wir preisen dich dafür, dass du deinen Sohn zur Erde gesandt hast und dass du ihn am Kreuz hast sterben lassen, dass du ihn hast auferstehen lassen und dass er jetzt für uns vor dir eintritt und wir Gemeinschaft haben dürfen, nicht nur miteinander, sondern auch mit dir. Herr, wenn wir heute auch wieder dich loben und preisen und dir danken für deine Gnade, dann ist das nur ein Schimmer dessen, was du Großes getan hast. Und wir können nicht aufhören, daran zu denken, wie gut du zu uns warst. Herr, wir sind deine Volk, errettet durch deinen Sohn mit seinem Blut, Herr. Und so danken wir dir, dass wir hier sein dürfen, danken dir auch, dass du uns als Gemeinde auch das Anliegen gibst und auch die Befehle gibst, füreinander zu sorgen. Und so bitte ich dich um jeden Einzelnen, der leidet in dieser Zeit. Du weißt auch um jene, die nicht da sein können, aus beruflichen oder familiären Gründen oder gesundheitlichen Gründen. Du kennst die Herzen eines jeden Einzelnen. Und ich bitte dich, dass du allen nah bist und bei ihnen bist. Ich bitte dich um jene Gemeinden auch, in denen überall jetzt heute dein Wort verkündigt wird, in dem dein Evangelium wieder neu zur Schau gestellt wird, sowohl durch das Wort als auch durch das Leben der Gemeinden. Und ich bitte dich, dass auch heute wieder dein Zeugnis über die Grenzen der Gemeinden hinaus schallt, in die Welt hinein und deutlich wird, du bist der einzige Herr und die ganze Welt muss lernen, sich vor dir zu beugen. Herr, wir bitten dich auch für unsere Regierung, dieses Landes, unter der wir sein dürfen, danken dir von Herzen für die Freiheit, die wir haben dürfen, dass wir hier in Klarheit und Offenheit über dein Wort reden dürfen und es auch ausleben dürfen, so wie du es uns befiehlst. Wir bitten dich aber auch darum, dass du uns diese Freiheit erhältst und dass du uns Gnade schenkst, dass wir uns aufgrund dieser Freiheit nicht ausruhen, sondern sie umso mehr nutzen, um dein Wort klar zu verkündigen. Wir bitten dich für unsere Regierenden, dass du in ihren Herzen auch wirkst und dass sie auch zur Erkenntnis kommen, dass nicht sie Dirigenten sind, sondern du allein. Und so beten wir dich jetzt auch um unseren Tag hier in der Gemeinde an. Wir bitten dich um jeden Einzelnen, der hier ist, jedes einzelne Herz. Du weißt, was wir brauchen. Du siehst, wo Sünder heute Ermahnung brauchen und Korrektur brauchen. Du siehst, wo Leidende, Trauernde heute Trost brauchen. Du siehst, wo Kleinmütige und Schwache heute Ermutigung brauchen und Herr, ich bitte dich, dass du heute dein Wort auch so an die einzelnen Herzen trägst. Nicht nur hier im Saal, sondern auch bei den Kindern. Wir danken dir für jeden Mitarbeiter, der sich dort einsetzt und wir bitten dich auch dort, dass dein Wort wirkt in den Herzen der nächsten Generation zu deiner Ehre. Und Herr, so bitten wir dich, dass dein Wort heute nicht nur an uns vorüber geht, dass wir nicht heute wieder in einen Spiegel schauen und unverändert weglaufen, sondern dass wir Täter deines Wortes werden, nachdem wir gehört haben, Herr. Und so bitten wir dich, rede du, denn dein Volk hört. Amen. Es gibt so manches Ereignis, manche Erfahrungen, manche Naturphänomene, die du zwar auf Fotos erfassen kannst, die du mit Worten vielleicht ansatzweise beschreiben kannst, aber jeder Versuch, es zu erklären oder zu beschreiben, trifft nicht die Tiefe dessen, was sich wirklich stattfindet. Wie zum Beispiel einen Sonnenaufgang am Mittelmeer. Wenn du dich ereiferst, so früh aufzustehen, dass du am Mittelmeer stehst, wenn es noch dunkel ist, das Meer ganz in Schwarz gefüllt ist, der Sand ist noch kalt von der Nacht, der Wind bläst dir um die Ohren und du dann langsame diesen goldgelben Ball von Sonne am Horizont aufsteigen siehst, der dann plötzlich das Dunkle und Schwarze in goldenes Farben taucht. Das ist ansatzweise beschrieben, was sich passiert. Aber du kannst es mit jedem Bild, das dort gemacht wird, nicht in der Fülle begreifen. Und diese Erfahrung auch, wenn du als Vater oder Mutter dein erstes Kind in deinen Armen hältst, nachdem du Wochen, Monate lang darauf gewartet hast, es in den eigenen Armen zu halten, das erste Gesicht zu sehen, das erste Schreien zu hören, dieses Erlebnis kann man erklären, aber nicht nachempfinden, wenn man es nicht selber durchgemacht hat. Und ihr Frauen werdet es sagen können, wenn ihr versucht, euren Männern die Geburt zu beschreiben und die Schmerzen der Geburt. Sie mögen noch so empfindsam sein, sie werden nicht ganz nachvollziehen können, was sich dort für euch abspielt. Fotos, Worte, Eindrücke reichen nicht aus, um das zu beschreiben. Und so ist es auch, wenn du vor Gott stehst. Du kennst Gott aus deinem Wort, du weißt von seiner Herrlichkeit, du weißt etwas von seinem Wesen, du weißt etwas von seinem Willen, du weißt etwas von seinem Plan, aber alles, was du weißt, sind nur Funken der großen Herrlichkeit, die noch bereit ist. Es sind nur kleine Schnappschüsse dessen, was sich eigentlich vorspielt. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie heilig und wie herrlich er ist. Und all das, der Fakt, dass selbst die Worte, die dir überliefert sind, nicht ausreichen, um dir ein vollkommenes Bild zu bringen, bringt dich zu einer Hilflosigkeit im Gebet. Wenn du vor diesem Gott im Gebet stehst, wirst du dich selber immer wieder mit der Frage konfrontiert sehen, was soll ich jetzt eigentlich beten? Nicht nur was, sondern wie soll ich beten? Wie lange soll ich beten? Wie oft soll ich beten? Fragen, die dir in den Sinn kommen, wenn du vor Gott stehst. Und auf diese Fragen hat man versucht, viele verschiedene Antworten zu geben. Der Büchermarkt ist förmlich überflutet mit Büchern, die über das Gebet sprechen, die dir alle möglichen Techniken und Methoden vorlegen. Eine Technik ist das hörende Gebet, wo man sagt, du sitzt einfach schweigend vor Gott, bis du eine Stimme hörst, damit er auf dich reagiert. Andere Bücher schreiben davon, wie du es schaffst, eine ganze Stunde vor Jesus zu setzen, um zu beten. Und du findest dich wieder mit einer Liste von diesem und jenem, was du tun sollst. Führe Listen, nutze diese Apps, mach diese Methoden und so weiter und so fort. Und diese Anregungen nehmen kein Ende und sie führen bei Christen zur Frustration. Denn der Eindruck, der immer wieder besteht, ist, es ist nie genug. Und es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten und all diese Möglichkeiten kann ich gar nicht erfüllen. Und so ist das Gebetsleben von Christen, vieler Christen, mit Schuldgefühlen behaftet. Und es gibt kaum eine Frage, mit der du so viel schlechtes Gewissen auf Anschlag produzieren kannst, wie mit der Frage, wie ist denn dein Gebetsleben? Praktisch jeder Christ wird antworten, naja, ausbaufähig. Das Besondere an der Passage, die wir heute anschauen, ist, dass Paulus dir heute vor Augen wirft, du kannst nicht beten. Du bist unfähig zu beten. Egal, welche Methoden du anwendest, egal, wie lange du betest, egal, welche Worte du benutzt, du brauchst einen Beistand. Das wird ganz deutlich aus der Passage heute Morgen. Und heute gibt er dir drei Gründe, warum du diesen Beistand brauchst, damit du darin wächst im Verständnis, dass selbst dein Gebet abhängig von Gott ist. Und dazu darf ich jetzt mit euch Römer 8 aufschlagen. Und ich lese des Zusammenhangs willen ab Vers 18 noch einmal bis Vers 27. Die Predigt konzentriert sich auf die zwei Verse 26 bis 27, doch nur damit der Zusammenhang deutlich ist, ab Vers 18 werden wir lesen. Denn ich denke, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Denn das sehnsüchtige Haaren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes. Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden. Nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin, dass auch selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit freigemacht werden wird, zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt. Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst und erwarten die Sohnschaft, die Erlösung unseres Leibes. Denn auf Hoffnung hin sind wir gerettet worden. Eine Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung, denn wer hofft, was er sieht? Wenn wir aber das hoffen, was wir sehen, was wir nicht sehen, so warten wir mit Ausharren. Ebenso aber nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an, denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt. Aber der Geist selbst verwendet sich für uns in unaussprechlichen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiß, was der Sinn des Geistes ist, denn er verwendet sich für Heilige gottgemäß. Soweit der Text. Nun, wir sind jetzt im Römerbrief beim Höhepunkt angekommen und bewegen uns so langsam von diesem Höhepunkt wieder weg. Wir haben im Römerbrief die Darlegung des Evangeliums schlechthin. Paulus macht jedem Leser deutlich, es gibt nur einen Weg zur Errettung. Und dieser Weg zur Errettung liegt in Jesus Christus allein, in dem Werk, das er vollbracht hat, in seinem Tod und in seiner Auferstehung. Und er macht jedem Leser deutlich, egal ob du Jude bist oder Heide, egal ob du Gutes tust oder Schlechtes tust, egal wie dein Leben aussieht, die Lösung, der Weg zur Erlösung ist der gleiche, nämlich durch Jesus Christus, durch Glauben an ihn. Und nachdem er das dargelegt hat, zeigt er dann dir als Leser, was es jetzt bedeutet, ein Christ zu sein. Ein Christ heißt es nämlich, nicht einfach nur plötzlich den Schalter umzulegen und zu sagen, so, jetzt ist alles anders, sondern es fängt an, dass ja, es ist etwas anders. Dein Leben hat eine neue Ausrichtung, du hast jetzt den Geist Gottes, du bist jetzt fähig, deine Sünde zu besiegen, aber was jetzt stattfindet, ist ein Kampf zwischen dem Geist Gottes in dir und dem Fleisch, das dir immer noch anhängt. Und genau das wird uns dann vor Augen geführt. Es ist ein Kampf, den du weiterlebst, bis du stirbst. Ein Kampf, der dir immer wieder deutlich macht, ich bin noch nicht angekommen. Ein Kampf, der dir immer wieder deutlich macht, dass der Kampf gegen die Sünde intensiv ist und der manch einen in Verzweiflung treibt mit den Worten von Paulus, ich edelnder Mensch. Der Höhepunkt des Römerprüfels ist in Kapitel 8. Wenn Paulus dann ausruft, so gibt es jetzt keine Verdammnis für diejenigen, die in Christus Jesus sind. Die Sicherheit, die jeder Christ haben darf, egal ob dieser Kampf, dass dieser Kampf da ist, der ist nicht Zeugnis deiner Errettung, sondern Zeugnis deiner Errettung ist Jesus Christus selbst und das, was er getan hat. Und das, was er getan hat, ist ein für alle Mal getan und daran wird sich nichts ändern. Und so fördert das aus. Jedem Christen deutlich, die Verdammnis, die du nicht mehr hast, liegt darin, dass Christus für dich alles getan hat. Und er hat nicht nur alles für dich getan, sondern er hat dir zusätzlich noch was gegeben, nämlich den Geist Gottes. Den Geist Gottes, der jetzt in dir lebt. Der Geist Gottes, der jetzt quasi der Kompass deines Lebens ist, der dich überführt von Sünde, der dich hinführt zur Wahrheit, der dir hilft, Sünde zu besiegen und vor allen Dingen, der dir jetzt immer wieder zuruft, ich bin ein Kind Gottes. Und wir haben das in Römer 8, Vers 15 gesehen. Der Geist gibt zusammen mit unserem Geist Zeugnis, dass wir Kinder Gottes sind und es ist dieser Geist Gottes, der in dir ausruft, aber Vater. Und dann kommt dieser Satz, der so manch einen ein bisschen stutzig machen lässt, in Vers 17, wenn er sagt, wenn wir wirklich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht sind. Also, Paulus zeigt dir alle Privilegien auf. Du hast jetzt den Geist Gottes, du hast keine Verdammnis, aber dann zeigt er, Moment, Moment, Moment, ganz so einfach ist es nicht. Dein Leben jetzt heißt leiden, wenn wir wirklich mitleiden. Jetzt leidest du, damit du die Herrlichkeit erlernst. Und es ist dort, wo er dann anknüpft, in Vers 18, was wir eben gelesen haben, wo er diese Leiden nochmal beschreibt. Diese Leiden, die dann im großen Bild, in dem ganzen Spektrum, wenn du das vergleichst mit der Herrlichkeit, die du erwartest, nur ein ganz kleiner Bestandteil deines ganzen Lebens sind, die du mit einem Augenblick vergleichen könntest, mit einem Bruchteil, den du im großen Bild kaum siehst. Aber dieses Leiden der jetzigen Zeit ist das Leben, in dem du und ich jetzt sind. Und es ist dieses Leiden, das Paulus dann beschreibt, wo er sagt, selbst die Schöpfung seufzt. Selbst die Schöpfung leidet und sie wartet darauf, dass endlich die Verherrlichung kommt. Sie wartet darauf, dass endlich Jesus Christus sein Werk vollendet und alles neu macht. Und genauso wie die Schöpfung seufzt, ist der Christ genauso einer, der seufzt. In Vers 23, selbst wir seufzen in uns selbst, weil wir in uns selber merken, wir gehören Christus an, aber wir sind noch nicht ganz bei ihm. Wir gehören ihm an und wir haben gewisse Privilegien, aber wir sehen noch nicht alles. Ja, wir haben Frieden und Freude in ihm, aber wir haben noch nicht die Freude in Fülle. Und das ist dieses Verhältnis, in dem der Christ die ganze Zeit ist, ein Verhältnis des Wartens, des Seufzens, des Ausharrens, so beschreibt er es. Und das Bild, was er jetzt von der Zeit hier malt, ist ein relativ dunkles Bild. Harren, Warten, Seufzen, Ächzen. Und der Fakt ist nun mal deutlich, wenn du dich jetzt auf das konzentrierst, was die Welt vor dir ist, die Leiden der jetzigen Zeit, die Sünde, mit der du dich umschlägst, die Schmerzen, die der ein oder andere tragen muss, die Katastrophen, die in dieser Welt geschehen, wenn du all das siehst, dann ist das ferner von dem, was dich einst erwartet. In dem, wo du jetzt steckst, hast du zwar eine Hoffnung auf die Herrlichkeit, hast du zwar einen Blick auf die Herrlichkeit, aber diese Herrlichkeit ist wie hinter einem Vorhang verborgen, wo hin und wieder ein paar Funken hervorkommen. Aber das große Ganze, die Herrlichkeit, die dich erwartet, ist unsichtbar. Und du weißt, das ist mein Ziel, aber noch bin ich auf dem Weg, und der Weg sieht alles andere als herrlich aus. Und wenn du jetzt diesen Weg einfach beschreitest und den Blick auf die Herrlichkeit nicht hast, dann ist es ein dunkles Bild, ein trauriges Bild, ein schwerfälliges Bild. Ein Leben, das nicht einfach ist und das vor allen Dingen sehr, sehr einsam wäre, wenn du nicht jetzt einen Beistand hättest. Und das ist es genau, worauf Paulus jetzt eingeht und dir jetzt diese Gründe gibt, warum du jetzt einen Beistand brauchst, um mit dem Gott der Herrlichkeit in dieser Zeit, in der du bist, in Beziehung zu treten, um mit ihm in Kontakt zu treten und vor allen Dingen nicht den Blick zu verlieren auf dem, was noch kommen wird. Und der erste Grund ist der, du brauchst Hilfe. Du brauchst Hilfe. In Vers 26 knüpft er jetzt also daran an mit dem Wort ebenso. Ebenso. Also direkt an die vorherigen Verse verknüpft. Er sagt also, genauso wie die Schöpfung seufzt, genauso wie der Christ seufzt, genauso tut jetzt der Heilige Geist etwas. Ebenso. Und was tut er? Wir lesen weiter. Ebenso, aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an. Genauso nimmt sich der Geist unserer Schwachheit an. Jetzt müssen wir hier nochmal vor Augen halten, was der Heilige Geist eigentlich tut und wer er ist. Nun, wir haben schon gesehen in Kapitel 8, dass Paulus immer wieder vom Geist gesprochen hat. In Kapitel 8, Vers 9 hat er deutlich gemacht, jeder Christ hat den Geist. Du kannst kein Christ sein, ohne den Heiligen Geist. Das gibt es nicht. Jeder Christ hat den Heiligen Geist. Und es ist der Heilige Geist, der dir bezeugt, dass du sein Kind bist, Gottes Kind bist. Und es ist der Heilige Geist, der uns in Vers 23 nochmal beschrieben wird. Er ist die Erstlingsgabe des Geistes. Das heißt, Gott hat dir den Heiligen Geist gegeben, gewissermaßen als eine Anzahlung auf das, was noch kommen wird. Eine Garantie dessen, dass du einst die Herrlichkeit erreichen wirst. Das ist der Heilige Geist in dir. Und so taucht jetzt der Heilige Geist in Vers 26 wieder auf mit einer ganz konkreten Funktion, die er wahrnimmt in dem Leben eines Christen, im Gebet. Und hier findet sich auch wieder das große Anliegen Gottes, dass der Mensch Gemeinschaft mit ihm hat. Es ist ein großes Anliegen, das Gott immer wieder verfolgt hat, dass der Mensch Gemeinschaft mit ihm hat. Und dieses Anliegen sehen wir schon ganz zu Beginn der Bibel in 1. Mose 1 und 2 entfaltet. Adam und Eva waren in beständiger Gemeinschaft mit Gott. Sie mussten nicht beten zu jemandem, den sie nicht sahen. Sie konnten mit ihm im Garten wandeln. Sie konnten mit ihm reden. Es gab keine Barriere. Es war ein völlig natürlicher Umgang für sie, mit Jesus Christus, dem Herrn der Herren, in Beziehung zu treten, sich zu unterhalten. Und dann kommt dieser Schnitt in Kapitel 3, in 1. Mose 3, wo der Sündenfall stattfindet. Die Sünde nimmt ihren Dringend in die Welt ein. Und von dem Moment an ist auch nicht mehr die Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch ungestört möglich. Von daher ist eine Barriere zwischen Gott und Mensch. Und wir sehen, dass dann von dem Moment an, ab 1. Mose 3, Gott derjenige ist, der das immer wieder initiieren muss, dass ein Mensch Gemeinschaft mit ihm haben kann. Wir sehen in dem zweiten Buch Mose zum Beispiel, wo Gott selbst dann alles daran setzt, dass er selbst wieder unter seinem Volk wohnt, Gemeinschaft mit ihm hat. In dem die Stiftshütte etabliert wird, die von Ort zu Ort mit dem Volk Israel reist. Und in dem Gott selbst deutlich macht, ich, Gott, werde mit meinem Volk wohnen. Diese Stiftshütte wird dann mit der Zeit in der Geschichte Israels ersetzt, durch einen Tempel, durch Salomon. Wo deutlich wurde, Gott wohnt mit seinem Volk. Und dann ist es in Johannes, Johannes 1, dürft ihr gerne mit aufschlagen, wo Johannes dieses Bild des Tempels wieder aufnimmt, um zu beschreiben, wie Jesus Christus dieses Tempeldasein, die Gemeinschaft Gottes mit den Menschen auffängt. Und in Johannes 1 wird offensichtlich, dass Johannes mit dem Beginn der Geschichte Jesu anders anfängt als alle anderen Evangelien. Johannes fängt nicht an der Krippe in Bethlehem an, sondern er fängt in Kapitel 1, Vers 1 mit den Worten, im Anfang war das Wort an. Also Johannes fängt erstmal in der Ewigkeit an. Malte erstmal den großen, unerreichbaren, fernen Gott vor Augen. Er ist ewig. Dann geht es weiter, das Wort war bei Gott, das Wort war Gott. Dieses war am Anfang bei Gott. Und dann sagt er noch, dass alles durch ihn erschaffen wurde. Dieses Wesen, das ewig ist, das bei Gott ist, das fern von dem ist, was du und ich tagtäglich beleben. Das ist Jesus Christus. So fängt er an. Aber dann in Vers 14 zeigt er dann, dieses Wort, also dieses ewige, unerreichbare Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns. Also dieses ewige Wort hat das vergängliche Fleisch, das du und ich an uns haben, angezogen, wurde Fleisch und wohnte unter uns. Und der Begriff, den er hier benutzt, ist, er hat sein Zelt unter uns aufgeschlagen. Also Jesus selbst wurde dann quasi der Tempel Gottes, der Gott in Person, der direkte Gemeinschaft mit den Menschen hatte. Und das war natürlich ein Traum für die Jünger. Gott in Person, tagtäglich an deiner Seite, von Angesicht zu Angesicht sich mit ihm unterhalten, das war ein Traum. Und es war für die Jünger schwer fassbar, auch nur ansatzweise darüber nachzudenken, dass Jesus mal nicht mehr auf dieser Erde sein sollte. Und da kommt es dann, dass Jesus sie vorbereitet in Johannes 16, dass es stattdessen etwas anderes geben wird. In Johannes 16 Vers 6, sondern weil ich euch dies zu euch gesagt habe, hat Traurigkeit euer Herz erfüllt. Die Tatsache, dass er gehen wird, macht die Jünger traurig. Vers 7, doch ich sage euch die Wahrheit, es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird er beistandlich zu euch kommen. Wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden. Was Jesus den Jüngern jetzt sagt, dass ich gehe, ist sogar noch viel besser, als ob ich hier wäre. Denn was ihr jetzt erlebt habt, ist Gott mit euch, unter euch, in eurer Gegenwart. Aber was ihr erleben werdet, ist den Beistand selbst, also Gott selbst in euch. Das heißt, es ist nicht mehr nur so, dass Jesus in Person vor euch steht, sondern dass er in euch lebt. Und es braucht dann nicht mehr einen Tempel oder mich als Person, sondern ihr selbst, Christen, die ihr mir folgt, die ihr an mich glaubt, werdet Tempel Gottes genannt werden. Und wir sehen das im Neuen Testament immer wieder, dass Paulus die Christen als Tempel Gottes bezeichnet, weil in ihnen Gott selbst in Person Wohnung nimmt. Und das ist die Realität eines Christen. Er hat quasi in sich selbst das Allerheiligste. Den Geist Gottes, der die Herrlichkeit Gottes selbst darstellt, inne hat, lebt. Und während das der Fall ist, das Allerheiligste in ihm ist, um ihn herum immer noch die gleiche Tragödie wie zuvor. Er sitzt quasi in den Slums der Städte, wo es dreckig ist, wo es übel zu und her geht. Innen ist die Herrlichkeit, während draußen die Vergänglichkeit ist. Und das, Freunde, ist der Grund, warum wir seufzen. Warum Paulus die ganze Zeit sagt, da heraus, aus dieser Diskrepanz kommt der Seufzer. Ach, wann wird die Herrlichkeit, die ich ansatzweise von mir innen kenne, die Realität für mich völlig sein? Das ist der Seufzer. So, ich habe jetzt einen Ausflug durch die ganze Bibel gemacht, um euch das zu zeigen. Grömer 8, Vers 26. Gehen wir wieder zurück. Also diese Diskrepanz ist es, an die er jetzt anknüpft. Und er sagt in Vers 26 ebenso, aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an. Also er nimmt sich an. Das heißt hier, dass er nicht nur dir hilft, sondern der Begriff drückt zum einen auf, dass er anfängt, die Last, die du trägst, mit dir zu tragen. Aber auch in den Bereichen, wo du unfähig bist, etwas zu tun, wird er es an deiner Stelle tun. Das ist dieses Werk, das der Heilige Geist tut. Er greift dir förmlich unter die Arme. Man kann sich das gut vorstellen, es gibt immer wieder rührende Videos, wie man sieht, von Marathonläufern, die kurz vor Ende fast ohnmächtig wären, wo andere Läufer ihnen entgegeneilen und sich schnell unter die Arme greifen und ihnen auch über die letzte Ziellinie helfen. Das ist das Werk des Heiligen Geistes, der Schwachheit des Menschen zu unterstützen, ihm zu helfen. Und diese Schwachheit hat ganz unterschiedliche Aspekte. Es ist zum einen eine Unfähigkeit, es kann auch eine Krankheit sein, es kann auch die Sünde selber sein. Es ist die Tatsache, dass du und ich noch nicht ganz verherrlicht sind. Wir sind immer noch Geschöpfe, die der Vergänglichkeit ausgesetzt sind, die dem Fluch der Sünde in dieser Welt ausgesetzt sind, die begrenzt sind in ihrem Blick, in ihrem Intellekt, was die Ewigkeit angeht. Und diese Schwachheit, die du und ich in dieser Welt erleben, ist ein Dauerzustand eines jeden Christen auf dieser Welt. Es gibt keine geistlichen Superhelden. Es gibt nur schwache Gläubige, durch die Gott kräftig wirkt. Und es ist ganz entscheidend, dir immer wieder vor Augen zu halten. In Blick aus Gottes Perspektive ist der Mensch schwach. Selbst dann, wenn er gerettet wird, ist er schwach. Und es ist an dem Punkt, wo jetzt der Heilige Geist zu dir kommt und dich unter die Arme greift und dir voranhilft, damit du die Ziellinie überqueren kannst. Ein Kommentator drückt es so aus, der Geist unterstützt uns in der Stunde, in der wir drauf und dran sind, in Ohnmacht zu fallen. So ist es. Aus geistlicher Gesicht sind du und ich drauf und dran, umzufallen. Keine Kraft, keine Gelegenheit, völlig unfähig, zu Gott zu kommen. Und diese Unfähigkeit wird jetzt noch weiter erklärt von Paulus, wenn er in 26 weiterschreibt. Denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt. Und es ist dieses Wir-Wissen-Nicht, wo er sich selber mit einschließt. Er, der Apostel, der vom Heiligen Geist selbst inspiriert wurde, um Teile der Bibel zu schreiben. Er, der mitbegründet vieler Gemeinden wurde. Er selbst sogar kann sagen, wir wissen nicht, was wir beten sollen. Und jetzt sagst du dir, Moment mal, ich habe doch das Vaterunser und ich habe doch Gebete in der Bibel und ich habe doch viele Anweisungen dazu, was ich beten sollte. Aber worauf Paulus sich hier bezieht, ist der Gesamtzusammenhang. Noch einmal, in Vers 18 hat er dir vor Augen gemalt, dass du, beschreibt er, die jetzige Zeit ist seine Zeit der Leiden im Blick auf die Herrlichkeit. Und diese jetzige Zeit im Blick auf die Herrlichkeit ist höchstens eine Feder auf der Waage im Vergleich zu einem Backstein. Die wiegt nicht auf. Die Leiden sind klein im Vergleich zur Herrlichkeit. Die Leiden spielen fast keine Rolle, fallen nicht ins Gewicht im Vergleich zur Herrlichkeit. Aber dein Problem ist, du sitzt inmitten dieser Leiden und du siehst den Rest gar nicht. Du siehst nur das Kleine. Du siehst die Herrlichkeit nicht. Und aus dem Grund, weil du da drin sitzt, kannst du gar nicht bitten, was Gott alles im Blick hat. Das geht gar nicht. Darauf bezieht er sich. Und wir sehen auch Beispiele in der Schrift, wo das die Tatsache ist. Zum Beispiel in der 2. Korinther 12, wo Paulus uns beschreibt, das müsst ihr nicht unbedingt aufschlagen, dass er selber von einem Engel Satans geplagt wurde und mit einem Dorn für das Fleisch bekam. Und dreimal bittet er den Herrn, bitte, nimm diesen Dorn von mir. Bitte, nimm diesen Dorn von mir. Und bitte, nimm diesen Dorn von mir. Nun, es war nicht falsch, von Paulus das zu bitten. Aber Gott macht ihm dann deutlich, Paulus, du siehst nur den Dorn, aber ich habe ein ganz größeres Bild für dich. Lass dir an meiner Gnade genügen. Ein anderes Beispiel sehen wir auch bei Mose, dessen Herzenswunsch es war, das Volk Israel, für das er als Führer auserkoren wurde, nicht nur bis zur Grenze zum Land Kanahan, sondern über die Grenze ins Land Kanahan zu führen. Und er flehte den Herrn darum an, bitte, lass mich doch mit einziehen. Und der Herr sagte, nein, das ist nicht der Plan. Auch bei Mose, es war nicht falsch für ihn, das zu bitten, aber es war nicht der Plan Gottes. Jeremia ist ein anderes Beispiel, ein Prophet, zu dem Gott dann spezifisch sagt, höre auf, für dieses Volk zu bitten. Auch für ihn war es nicht ersichtlich, welchen Plan Gott sich als Ganzes entfaltet. Und so stehst du in deinem Leben immer wieder in Situationen, wo du merkst, okay, ich sehe das Bild Gottes gar nicht. Was ich jetzt sehe und wofür ich bete, ist auf die kleine Sicht fokussiert. Ich bete, dass ich diesen Job, den ich mir so sehr wünsche, bekomme. Ich bitte darum, dass Gott mir diese Krankheit, mit der ich kämpfe, nimmt. Ich bitte ihn darum, dass er mir aus den Schwierigkeiten, in denen ich stecke, heraushilft. Und da heraus kommen dann manchmal auch die Fragen. Soll ich jetzt für Kraft oder für Genesung beten? Soll ich jetzt für diesen Job oder soll ich für andere Möglichkeiten beten? Was soll ich denn überhaupt bitten, wenn ich das große Ganze meines Herrn gar nicht kenne? Das ist das, was Paulus hier meint. Wir wissen gar nicht, was wir bitten sollen, weil wir nur das Kleine der jetzigen Zeit sehen. Du kannst dir das so vorstellen, dass du ein Bürger eines Königreiches bist, der in einem schlechten Viertel der Stadt eine Absteige bewohnt. Sagen wir mal, eine einfache Blechhütte mit Welldach. Dein Dach tropft, es zieht aus allen Löchern. Und jetzt kommt der König aber zu dir und sagt dir, das ganze Reich, das ganze Land gehört mir. Bitte mich, um was du willst, und ich werde es dir geben. Aber das Einzige, was du kennst, ist dein schlechtes Viertel und deine kleine Hütte. Du sagst, reparier bitte mein Dach. Und so ähnlich stehen wir immer wieder vor Gott. Wir sehen nur das Kleine, nur das Bisschen, mit dem wir uns gerade abfinden und sind aus dem Grund genau schwach, hilflos. Und da macht Paulus dir deutlich, du brauchst Hilfe. Du brauchst jemanden, der dir hilft, ordentlich zu beten. Das kannst du selber von dir auch gar nicht. Du brauchst Hilfe. Und er schreibt dann auch in Vers 26, es ist nicht nur, was wir bitten sollen, sondern wir wissen auch nicht, wie es sich gebührt. Wir kennen die Hofetikette nicht, wir kennen den Plan Gottes nicht. Wir wissen nicht, was sich gehört und was nicht vor dem Herrn, der Herren dieser Welt. Du brauchst Hilfe. Und so wie er dir sagt, zum einen bist du zu schwach, um zu beten, ist der zweite Grund nun auch, zweitens, du brauchst Fürsprache. Du brauchst Fürsprache. Denn du stehst jetzt im Thron soll Gottes, du stammelst vor dich her, du weißt nicht wirklich, was du sagen sollst und du weißt auch nicht, wie du es sagen sollst und trotzdem weißt du eins, ich bin Gottes Kind, ich gehöre zu ihm und ich werde von ihm als errettet. Und zwar völlig. Aber du bist dir dieser Dimensionen, dieses Ganzen noch nicht bewusst. Und wenn du jetzt keinen Fürsprecher hast, dann konzentrierst du dich einfach immer noch nur um das kleine bisschen der jetzigen Zeit, was du kennst. Das troffene Dach, die Löcher in der Wand und mehr nicht. Dein Gebet bleibt dann immer im Hier und Jetzt, wenn du keinen Fürsprecher hast. Dein Gebet bleibt dann immer im Hier und Jetzt, wenn du keinen Fürsprecher hast. Und das ist da, wo jetzt Paulus sagt in Vers 26 weiter, aber der Geist selbst verwendet sich für uns. Also er sagt, wir sind zu schwach, wir wissen gar nicht, was wir beten sollen, wir wissen nicht, was sich gebührt, aber der Geist selbst verwendet sich für uns. Der Geist tritt für dich ein, der ist dein Stellvertreter, der ist dein Anwalt, er redet für dich. Nun, was macht jetzt den Unterschied, dass Gott, der Heilige Geist selbst für dich redet, statt dass du selber redest? Der Unterschied ist darin, dass der Heilige Geist mehr sieht als du. Er sieht quasi hinter den Vorhang schon in die Herrlichkeit. Er weiß schon, was Gott alles zu bieten hat. Er weiß auch, welchen Plan Gott mit dir in deinem ganzen Leben verfolgen wird. Er kennt den König wie niemand sonst. Aber er kann auch gleichzeitig dich sehen, wo du gerade steckst. Und er kann deinen Zustand vergleichen mit dem, was dich noch erwartet, wie du es nicht kannst. Und dann kann er sich für dich einsetzen. Und während du jetzt einfach nur um dich rumschaust und sagst, Herr, bitte gib mir Brot, sagt er, ich geb ihm alles, was er braucht. Während du um dich rumschaust und sagst, Mensch, Herr, gib mir bitte Gesundheit, sagt er, gib ihm Unsterblichkeit. Und während du um Sieg in dieser kleinen Sünde bittest, bittet er, gib ihm den Eroberungsfeldzug des ganzen Landes, gib ihm die Herrschaft. Und so ist der Heilige Geist derjenige, der jedes Gebet, das du sprichst, sei es noch so kurz, sei es noch so einfach, übersetzt vor dem König der Könige. Ob es ein Stoßgebet ist, das mit zwei Worten existiert, Herr, hilf, dann übersetzt der Heilige Geist es vor dem Thron Gottes. Ob es dein Tischgebet ist, das du jeden Tag sprichst, dann ist der Geist derjenige, der es vor dem Thron Gottes übersetzt. Sei es dein Bitten, sei es dein Flehen, sei es dein Anbeten, selbst hier am Sonntagmorgen, der Heilige Geist übersetzt es für dich vor dem Thron Gottes. Und jetzt merkt ihr, es kommt nicht auf die Wortwahl, nicht auf die Länge, nicht auf den Zeitpunkt, nicht auf den Ort drauf an, darum kümmert sich der Heilige Geist. Und so ist der Heilige Geist jetzt dein Anwalt, der vor dem König der Könige eintritt, der die Möglichkeiten kennt, der deine Schwierigkeiten kennt und der sich für dich einsetzt. Wenn der weiß, dass dein Dach tropft, weiß er aber auch, dass Gott Häuser für dich bereitet hat, die viel besser sind. Und er wird für dich darum bitten und flehen. Und das tut der Heilige Geist. Und Paulus sagt jetzt weiter, wie er das tut. Vers 26, er setzt sich für uns ein in unaussprechlichen Seufzern. Wieder der Begriff Seufzer. Den hatten wir schon einmal in Bezug auf die Schöpfung. Die Schöpfung seufzt. Wann kommt endlich die Errettung? Wir hatten es schon einmal in Bezug auf den Christen. Wann kommt endlich die Errettung? Und jetzt ist es der Heilige Geist, der jetzt aber unaussprechliche Seufzer ausspricht. Denn diese Seufzer sind nicht mal zu vergleichen mit den Seufzern, die die Schöpfung und der Christ selber ausrufen. Denn dieser Heilige Geist, der sieht die große Diskrepanz, die zwischen Herrlichkeit und Heiligkeit und unserem irdischen Leben jetzt ist. Und die Seufzer, die einer, der die ganzen Proportionen sieht, ausdrückt, sind gewaltig unaussprechlich. Und wenn hier unaussprechlich steht, dann heißt es nicht, dass es hier um Zungenrede geht. Das müssen wir auch klarstellen. Es gibt Interpreten, die sagen, hier ist dieses Gebrabbel, das manch Charismatiker vor sich gibt, gemeint. Unaussprechliche Seufzer. Der Begriff, der hier genutzt wird, ist bewusst unaussprechlich, nicht formulierbar, unverständlich. Die Worte, die der Heilige Geist ausspricht, kann ein Mensch gar nicht aussprechen. Sie sind so anders, so gewaltig, es lässt sich nicht ausdrücken. Und so ist der Heilige Geist vor dem König, dein Vorsprecher, der nicht nur deine Anliegen vor ihn bringt, sondern sie gleichzeitig noch viel vergrößert und viel deutlicher vor ihn bringt. Deshalb brauchst du den Beistand. Du brauchst ihn nicht nur deshalb, sondern drittens auch. Du brauchst Gott, der dritte Grund, du brauchst Gott. Denn wenn du jetzt an diesen herrlichen Gott denkst, den du aus der Schrift kennst, den Gott, der weder Anfang noch Ende hat, den Gott, der alles erschaffen hat, vom kleinsten Einzeller bis hin zum größten Landtier und selbst den Menschen geschaffen hat, den Gott, der um alles weiß, um jeden Regentropfen, um jedes Haar, das dir ausfällt, alles weiß er. Und er ist fähig, Wind und Wellen zu beherrschen. Er ist fähig, Krankheiten in Not zu heilen. Er erhält alles, was du dir überhaupt vorstellen kannst. Er kennt jeden Gedanken, der gedacht wird. Er kennt jede Emotion, die gefühlt wird. Er kennt alles und bei alledem verfolgt er seinen Plan. Und wenn du jetzt diesen herrlichen Gott dir vor Augen malst und das jetzt vergleichst mit dem, was der Mensch ist. Der Mensch, der irdisch ist, der vergänglich ist, der sündig ist, fern von der Heiligkeit Gottes, der beladen ist, der schwach ist, der sich irrt, der unfähig ist, irgendetwas Gutes zu tun, wenn Gott nicht in ihm wirkt. Wie soll ein solcher Mensch zu einem solchen Gott reden? Das ist unmöglich. Die beiden könnten nicht ferner voneinander entfernt sein. Jedes Wort, das du aussprichst, ist befleckt. Jeder Gedanke ist unvollständig und jedes Gebet ist völlig unwürdig, fern. Und es ist an der Stelle, wo der Geist seine Rolle spielt. Vers 27. Der aber die Herzen erforscht. Hier ist von Gott die Rede. Gott ist es, der die Herzen erforscht. Er wird auch im Alten Testament und auch im Neuen Testament als der Prüfer der Herzen beschrieben, beispielsweise in Sprüche 17. Aber ein Prüfer der Herzen ist der Herr. Gott ist es, der die Herzen erforscht. Gott ist es, der nicht nur den Gesichtsausdruck anschaut und urteilt. Gott ist es, der nicht nur das, was du vorspielst, beurteilt, sondern er ist derjenige, der das Herz anschaut, der das Herz prüft, der die Motive kennt, der weiß, selbst wenn die Umsetzung sehr schwach ist, was sich wirklich im Herzen vorgespielt hat, er schaut auf das Herz. Und nun, wenn du Jesus Christus kennst, wenn du an ihn glaubst, dass er für dich gestorben ist, dass er für dich auch verstanden ist und dass er für dich heute vor Gottes Thron eintritt, von dem Moment an ist dein Herz nicht nur dein Herz, sondern Gott schaut in dein Herz und er sieht dort etwas, nämlich den Heiligen Geist. Den Heiligen Geist, der für dich betet, während du stammelst. Der Heilige Geist, der mit dir lebt, der dich führt, während du immer noch ein bisschen sündigst. Und nicht nur wenig, manchmal viel. Und so schaut er in dein Herz. Er sieht den Geist und jetzt geht es weiter. In Vers 27, der die Herzen erforscht, also Gott, der die Herzen erforscht, er weiß, was der Sinn des Geistes ist. Also er erforscht nicht nur dein Herz, sondern er erforscht sogar das Herz des Geistes. Und der Geist, der ist Gott selbst. Und deshalb kann er auch, wenn du jetzt weiterlässt in Vers 27, denn er verwendet sich für Heilige gottgemäß. Das heißt, der Heilige Geist redet in der Sprache Gottes in deinem Herzen. Er ist der Dolmetscher deiner Gebete, Sprachrohr deiner Gebete. Und ohne diesen Geist in dir wärst du vor Gott vor verschlossener Tür, er wäre dir viel zu fern. Und ein Autor hat es so ausgedrückt. Die Rolle des Heiligen Geistes im Gebet erinnert uns daran, dass das Gebet ganz in Gott, zu Gott, durch Gott und von Gott ist. Es gibt keine Möglichkeit, dass wir aus eigener Kraft Schritte auf Gott zugehen könnten. Er ist viel zu fern. Aber die Realität ist jetzt anders. Es gibt den Zugang zum Thron Gottes, weil der Geist in deinem Herzen wohnt. Und so spricht der Heilige Geist die Gebete, die von dir kommen, so aus, dass sie nicht nur akzeptabel sind vor Gott, sondern dass sie ein Wohlgeruch vor Gott sind. Dass sie so sind, dass er sie tatsächlich aufbewahren kann. Dass sie so sind, dass sie ihn tatsächlich ehren. Und dass sie so sind, dass er sie tatsächlich auch erhören wird. Und so redet der Geist auf der einen Seite für Heilige, heißt es, für Gläubige, diejenigen, die ihm angehören. Er redet zu deinem Nutzen, zu deinem Guten, für dein Interesse. Aber gleichzeitig tut er das gottgemäß. Also im Sinne von Gottes Gutem, im Sinne von Gottes Nutzen, im Sinne von Gottes Interesse. Das ist der Dienst des Geistes in deinem Gebet. Wenn der Hebräerbrief uns schreibt, dass wir Freimütigkeit haben zum Thron der Gnade, dann ist das die Realität, die bei vielen Christen nicht ihren Eindrücken entspricht. Sondern Gebet, das mit Unsicherheit behaftet. Mit der Frage, was soll ich beten, wie soll ich beten? Und manchmal auch die Sorge, was passiert, wenn ich nicht schaffe, gemäß dem Willen Gottes zu beten? Wird mir vielleicht ein Segen vorenthalten, weil ich nicht darum gebetet habe? Oder muss ich jetzt was ausbaden, weil ich darum gebetet habe? Dann ist die Ermutigung aus Römer 8, das lass mal die Sorge des Heiligen Geistes sein. Und vielleicht fragst du dich auch, habe ich auch wirklich schon genug dafür gebetet? Bin ich wirklich oft genug auf den Knien vor ihm dafür gewesen? Habe ich das wirklich vor ihm gebracht? Dann ist auch hier die Ermutigung aus diesem Text für dich, das lass mal die Sorge des Heiligen Geistes sein. Und seht ihr, wie jetzt die Freimütigkeit, die die Bibel uns verspricht, jetzt wiederkommt. Selbst dort, wo es dunkel ist, selbst in dieser Zeit, wo wir die Herrlichkeit nur erahnen, nur darauf hoffen und wenig von ihr sehen. Selbst da haben wir einen Fürsprecher, der mit uns unterwegs ist. Und diese Schwachheit, diese Fürsprache für uns und selber durch Gott, zu Gott redet. Und das ist es, wo die Wirksamkeit des Gebets liegt. Und er hört dann durch seinen Geist in dir. Vater, wir danken dir dafür, dass du ein Gott bist, der selber uns befähigt in den Dingen, in denen wir völlig unfähig sind. Und ich bitte dich darum, dass du uns diese Freimütigkeit, diese Freiheit auch gibst, unsere Gebete auszusprechen, in dem Wissen, dass du sie hörst, weil der Heilige Geist in uns wohnt. Dass dieses Unterpfand, das du uns gegeben hast, das uns immer wieder erinnert, wir sind nicht für diese Welt geschaffen, sondern wir erwarten das Ewige. Dass dieser Unterpfand selbst in unseren Gebeten uns unterstützt. Herr, ich danke dir dafür und ich bitte dich, dass du uns damit auch neu ermutigst. Zu deiner Ehre. Amen.