Gottesdienst 18.05.2025
Also falls das eben gerade falsch verstanden worden ist, es wird an dem Sonntag, wo wir diesen gemeinsamen Gottesdienst haben, am Vormittag trotzdem hier einen Gottesdienst in der Gemeinde geben, also nach wie vor, das war nur falsch verstanden. Wenn du dich entscheidest, etwas anzuhören, dann basierst du diese Entscheidung auf etwas. Es kann ganz unterschiedliche Gründe sein, warum du dich entscheidest, etwas anzuhören, zum Beispiel Musik. Du entscheidest dich, Musik zu hören, unter anderem vielleicht, weil du dir Freude dadurch erhoffst oder einfach unterhalten zu werden, Entspannung zu erfahren. Du schaust dir vielleicht Filme an oder Videos, um dasselbe zu vermitteln. Und vielleicht hörst du dir auch Podcasts an, mit der Absicht, etwas dazu zu lernen. Egal was auch die Gründe sein mögen, was deutlich wird, ist, dass du eine Entscheidung getroffen hast, etwas anzuhören aufgrund von verschiedenen Gründen. Und oftmals ist es so, dass wir uns mit vielen Dingen beschäftigen und uns Zeit nehmen, Dinge anzuhören, die eigentlich unsere Zeit und Aufmerksamkeit nicht verdienen. Das kann vielleicht jeder von uns nachvollziehen. Wir verbringen viel Zeit mit Dingen, entweder die sich gar überhaupt nicht lohnen anzuschauen, anzuhören oder über die Stränge zu schlagen und uns sehr viel Zeit zu nehmen, was dann letztendlich uns Zeit vom Tag nimmt, die wir für etwas anderes hätten nutzen können. So ist es vielleicht auch mit jeder Predigt. Oder ganz im Gegenteil, mit jeder Predigt wollt ihr eigentlich etwas hören, was sich lohnt zu hören. Ja, vielleicht war es auch eben gerade so, als ich hier nach vorne gegangen bin, habt ihr eine Entscheidung getroffen, entweder zuzuhören oder wieder abzuschalten, weil das sowieso nichts für euch ist. Vielleicht hast du eine gewisse Erwartungshaltung an mich, an den Prediger, an jeden Prediger hier. Du erhoffst dir vielleicht etwas Interessantes, etwas Neues zu hören, vielleicht auch etwas Relevantes, etwas, was mit der Bibel zu tun hat und wie das Wort Gottes in deinem Leben konkret anwendbar ist. Aber vielleicht ist es auch, dass du in schwierigen Zeiten bist und du dir einfach Trost und Hoffnung wünschst, Ermutigung durch diese Predigt. Die Gründe können ganz unterschiedlich sein, aber ich hoffe und ich bin davon überzeugt, dass ihr hier seid, weil ich weiß das von Zeugnissen von einigen von euch. Der Grund ist, warum ihr hier seid in dieser Gemeinde und warum ihr euch entscheidet, auch zu bleiben, ist, weil ihr das Wort Gottes hört und hören werdet, wenn ihr herkommt. Und wir wollen uns heute einen Prediger anhören, einen Prediger, vor allem seine Worte näher betrachten, dem es lohnt zuzuhören. Er verdient deine Zeit und deine Aufmerksamkeit. Prediger Kapitel 1, lasst uns das zusammen aufschlagen, Prediger Kapitel 1, der erste Vers. Ich lese einmal den ersten Vers, Prediger Kapitel 1. Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem. Prediger hier, das Wort bezeichnet jemand, der eine Versammlung einberuft, um gehört zu werden. Damit ist dieser Prediger nicht einfach nur jemand, der eine komische Stille bricht oder einfach, weil man das halt von einem Prediger so erwartet, dass er was sagt, sondern dieser Prediger hat was zu sagen. Dieser Prediger hat Worte, die es verdienen, gehört zu werden, die deine Zeit und deine Aufmerksamkeit verdienen. Nun lasst mich dir zwei Gründe nennen, zwei Gründe, warum die Worte des Predigers deine Zeit und Aufmerksamkeit verdienen. Erstens, sein Leben, das Leben des Predigers spricht dafür. Und zweitens, sein Bestreben, seine Absicht, sein Ziel mit diesen Worten, diesem Buch Prediger. Oft ist es so und vielleicht ist das bei ein oder anderen auch der Fall, warum sollte ich mich mit so einem pessimistischen Buch wie das Buch Prediger beschäftigen. Aber wir werden sehen in den nächsten Predigten dieser Predigtreihe durch das Buch Prediger, dass das Buch auf gar keinen Fall pessimistisch ausgelegt ist. Der Prediger hat viel zu sagen, was deine Zeit und Aufmerksamkeit verdient, vor allem wenn es um dieses Leben hier auf dieser Erde geht. Nun zuallererst, warum lohnt es sich ihm zuzuhören, sein Leben, wenn wir sein Leben betrachten. Der Prediger selbst hier in den ersten beiden Kapiteln legt viel Wert darauf, seine eigene Erfahrung mitzuteilen, eigene Erfahrung, die er in seinem Leben gemacht hat, mit dem Ziel herauszubekommen, wie man das Leben, das wir hier auf dieser Erde haben, voll und ganz genießen können. In seiner ganzen Fülle. Das hat er sich zum Ziel gemacht. Wir lesen Kapitel 2, Vers 3. Ich beschlosse meinem Herzen, mein Leib durch Wein zu laben, während mein Herz mich mit Weisheit leitete und es mit der Torheit zu halten, bis ich sehe, was den Menschenkindern gut wäre, unter dem Himmel zu tun, die Zahl ihrer Lebenstage. Sein Ziel war es, herauszufinden, wie man die Zeit auf dieser Erde bestmöglich ausnutzen sollte, verbringen sollte, um so viel Zufriedenheit und Erfüllung zu erfahren, wie nur irgend möglich. Das hat er sich zum Ziel gemacht in seinem Leben. Und darüber schreibt er vor allem in den ersten beiden Kapiteln. Und dieser Prediger, wenn wir uns sein Leben näher anschauen, was wir gleich machen werden, dann ist es, ist er auch die geeignete und passendste Person, die wir uns überhaupt vorstellen könnten, der so einem Unterfangen hier auf diesem Papier nachgehen würde und davon erzählen würde, weil er einfach ohne Einschränkung war. Er hatte alle Mittel, alle Ressourcen, alles, was man sich nur vorstellen könnte, um wirklich in jedem Aspekt alles, was wir uns nur erdenken könnten, zu erfahren, was sich wirklich lohnt in diesem Leben, was wirklich Freude, Erfüllung, Zufriedenheit bringt. Kein anderer hatte diese Möglichkeiten. Er hatte wirklich alles. Ja, man könnte sagen, wie ein Surfer, der perfekte Gegebenheiten hat, um eine perfekte Welle zu reiten. Ja, er braucht dazu gutes Wetter, der Wind muss stimmen, die Wellen müssen groß genug sein, sie dürfen nicht zu stell brechen und das Surfbrett muss diesen Wellen entsprechen. Perfekte Gegebenheiten. Und das trifft auch auf diesen Prediger zu. Er hatte die perfekten Gegebenheiten, um aus dem Leben alles zu machen und herauszuziehen. Nun, wer ist denn dieser Prediger? Wovon ist hier die Rede? Wir lesen hier in Vers 1 Worte des Predigers des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem. Es steht außer Frage, dass wenn wir uns gleich sein Leben anschauen, dass es um den König Salomo geht. Salomo ist ein Sohn Davids. Salomo ist nicht der einzige Sohn Davids. David hatte einige Söhne, aber diese Beschreibung stimmt mit Salomo überein und kann nur mit ihm übereinstimmen als Sohn Davids. Warum? Weil wir in Kapitel 1 lesen, dass er einmal König in Jerusalem war, aber nicht nur in Jerusalem, sondern über ganz Israel. Vers 12. Ich, der Prediger, war König über Israel in Jerusalem. Damit geht er hier davon aus, er spricht hier nicht von einem geteilten Israel, weil alle Nachfahren nach Salomo nur über ein geteiltes, über ein Teil von Israel selbst geherrscht haben, wie zum Beispiel Rehaber, der Sohn von Salomo. Keiner hatte über dieses Vereinigte Israel jemals regiert, außer Salomo. Deswegen kann es sich einzig und allein nur um Salomo halten. Nun, die Frage ist, warum entschied sich Gott diesem Sohn Davids Salomo so sehr zu segnen? Lasst uns dazu mal 2. Samuel aufschlagen. 2. Samuel, Kapitel 12. Das ist das erste Mal, dass wir von Salomo hören. 2. Samuel, Kapitel 12, die Verse 24 und 25. Und David tröstete Bathsheba, seine Frau, und ging zu ihr ein und lag bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Salomo. Und der Herr liebte ihn. Und er sandte durch Nathan den Propheten und gab ihm den Namen Jedidja, um des Herrn willen. Salomo bedeutet friedlich. Und wir lesen hier in Vers 24, Gott liebte ihn. Schon bei seiner oder von seiner Geburt an entschied sich Gott, ihn zu lieben. Auf besondere Art und Weise. Und wir lesen hier Jedidja. Das bedeutet geliebter Javis. Ganz außerordentlich. Gott entschied sich, ihn zu lieben und damit ihm zu segnen mit so vielen Dingen, die man sich nur erträumen könnte. Und zuallererst hat er ihm das Reich seines Vaters gegeben. Er hat ihn von all den Söhnen zum König gemacht. Auch dazu wollen wir 1. Chronik aufschlagen. 1. Chronik 22, Verse 9 und 10. Siehe, ein Sohn wird dir geboren und er wird ein Mann der Ruhe sein. Und ich werde ihm Ruhe verschaffen von allen seinen Feinden ringsum. Denn Salomo wird sein Name sein und Frieden und Ruhe werde ich Israel geben in seinen Tagen. Der wird meinen Namen ein Haus bauen und er soll mir Sohn und ich will ihm Vater sein. Und ich werde den Thron seines Königstums über Israel befestigen in Ewigkeit. Wir lesen hier in Vers 9 eine weitere Gegebenheit, die ihn ermöglicht hat, sich ganz auf dieses Leben in dieser Welt und all das, was das Leben zu bieten hat, zu konzentrieren. Was war diese Gegebenheit oder was hat es ermöglicht? Die Ruhe, der Frieden. Kein anderer König in Israel hatte eine solche Ruhe und einen solchen Frieden zu seiner Königsherrschaft. 40 Jahre hat Salomo regiert in Ruhe und Frieden. Und damit ist auch hier wieder die Möglichkeit ihm gegeben, sich ganz auf dieses Leben zu konzentrieren, viel Zeit zu investieren, ohne irgendwie äußerliche Störungen zu haben. Er hat eine außergewöhnliche Herrschaft gehabt. Er hatte so viel Macht, so viel Einfluss auf umliegende Nationen, dass selbst sie gekommen sind, um von seiner Weisheit zu hören, von seinem Reichtum, seine Größe, seinen Besitz zu sehen. Außergewöhnlich. Und dieser Prediger, diesem Prediger hat Gott unheimlich viel Weisheit gegeben. Weisheit und Einsicht. Prediger Kapitel 1, Vers 16 lesen wir. Ich sprach in meinem Herzen und sagte, siehe, ich habe Weisheit vergrößert und vermehrt über alle hinaus, die vor mir über Jerusalem waren, und mein Herz hatte Fülle von Weisheit und Erkenntnis gesehen. Und das trifft sowohl auf den Prediger wie auch auf Salomo selbst zu. Gott hat Salomo viel, viel Weisheit gegeben und nicht nur Weisheit, sondern auch Reichtum, unheimlich viel Besitz. Kapitel 2, Vers 7 lesen wir im Buch Prediger. Ich kaufte Knechte und Mägde und hatte Hausgeborene. Auch hatte ich einen großen Besitz an Rind und Kleinfier, mehr als alle, die vor mir in Jerusalem waren. Ich sammelte mir auch Silber und Gold und Reichtum der Könige und Landschaften. Er sammelte es an, er häufte es an. Eine Unmenge. Und wie ist das gekommen? Gott hat ihn geliebt und vor allem zu Zeiten, als er das erste Mal mit Salomo geredet hat, Gott selber zu ihm gekommen ist. In einem Traum lesen wir davon, warum er ihm so viel Reichtum und Weisheit gegeben hat. Erster Könige Kapitel 3. Gott erscheint Salomo in einem Traum und fragt ihn, bitte von mir alles, was du willst, egal was, ich werde es dir geben. Und Salomo reagiert darauf mit einem demütigen Herzen. Er sagt, das Wichtigste, was ich brauche, ist ein einsichtvolles und verständiges, weises Herz, um das Volk Gottes richtig anzuleiten, zu führen. Und daraufhin antwortet Gott. Erster Könige 3, Vers 10, Abvers 10. Und das Wort war gut in den Augen des Herrn, dass Salomo um dieses gebeten hatte. Und Gott sprach zu ihm, weil du um dieses gebeten hast und hast dir nicht viele Tage erbeten, hast dir nicht Reichtum erbeten und nicht um das Leben deiner Feinde gebeten, sondern hast dir Einsicht erbeten, um das Recht zu verstehen. Siehe, so habe ich nach deinem Wort getan. Siehe, ich habe dir ein weises und einsichtsvolles Herz gegeben, dass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und deinesgleichen nach dir nicht aufstehen wird. Und auch was du nicht erbeten hast, habe ich dir gegeben, sowohl Reichtum als Ehre, sodass deinesgleichen niemand unter den Königen sein wird, alle deine Tage. Mal, um das eine Perspektive zu geben. Salomo wird heutzutage, wird ungefähr geschätzt berechnet, man kann das nur schätzen, was er wirklich an Vermögen hatte. Es wird geschätzt, dass er über zwei Billionen Euro an Vermögen hatte. Billionen. Das ist mal im Vergleich zu Elon Musk, der 390 Milliarden Euro an Vermögen besitzt. Das sind drei Nullen weniger als Salomo. Fünfmal so viel besitzt Salomo oder besaß Salomo als Elon Musk. Mal im Vergleich. Aber bei diesen Unsummen an Menge spielt es letztendlich keine Rolle, weil den beiden alles möglich ist. Alle Türen geöffnet. Selbst der Prediger sagt im Buch Prediger, dass das Geld alles möglich macht. Keine Einschränkung. Dieser Prediger war überaus weise und hat deswegen auch sich sehr viel Zeit genommen, in den Zeiten des Friedens viele Sprüche zu schreiben. Kapitel 12 Vers 9 lesen wir. Und außerdem, dass der Prediger weise war, lehrte er noch das Volk Erkenntnis und erwog und forschte und verfasste viele Sprüche. Im Buch Könige lesen wir davon, dass Salomo 3000 Sprüche aufschrieb und wir kennen die Sprüche selbst. Ein Beispiel davon in dem Buch der Sprüche. Er hat viel Zeit in diese Sprüche investiert. Viel Weisheit kam dadurch auch zur Geltung. Tausend, über tausend Lieder hat er geschrieben. Das hat Gott ihnen alles geschenkt. Das hat Gott ihnen alles ermöglicht. Doch wir wissen, dass diese Liebe Salomos zu Gott selbst nicht ewig anhält. Wir lesen davon, dass vor allem, nicht ausschließlich, vor allem Frauen, die er sich auch angehäuft hat, ihn dazu verführt haben, Gott von Gottes wegen abzukommen und anderen Göttern nachzugehen. Im Kapitel 2 Vers 8 sagt der Prediger selbst, ich sammelte mir auch Silber und Gold und Reichtum der Könige und Landschaften. Ich verschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Wonnen der Menschenkinder, Frau und Frauen. Er häufte sie an wie Reichtum, wie Besitz. Und wir lesen dazu, dass das der Punkt war, der seinen guten Anfang enden ließ. Erster Könige, Kapitel 11. Die ersten drei Verse. Und der König Salomo liebte viele fremde Frauen, und zwar neben der Tochter des Pharaos, Moabitische, Ammonitische, Edomitische, Sidonische, Hittitische, von den Nationen, von denen der Herr zu den Kindern Israel gesagt hatte, ihr sollt nicht unter sie kommen und sie sollen nicht unter euch kommen. Gewiss, sie würden euer Herz neigen ihren Göttern nach. An diesen hing Salomo mit Liebe. Und er hatte an Frauen 700 Fürstinnen und 300 Nebenfrauen, und seine Frauen neigten sein Herz. Nun wichtig hier zu betonen ist, dass es nicht die Frauen waren, dieses Hauptproblem war. Man könnte sagen, die vielen Frauen hat es dazu gebracht, dass er abgefallen ist. Aber es fing schon viel, viel früher an. Er hatte schon den Weg bereitet dafür, vom Weg, vom rechten Weg Gottes Liebe gegenüber abzukommen. Und das lesen wir nämlich schon in 5. Mose 17. Diese Vorwarnung, die ein König beherzigen sollte in Israel, um nicht von dem rechten Weg abzukommen. In 5. Mose 17 lesen wir in die Verse 16, Abvers 16 bis 20. Dort wird schon prophezeit, dass es ein König in Israel geben wird. Und hier gibt es schon Anweisungen, woran sich der König halten soll, um Gott gehorsam zu bleiben, um auf dem rechten Weg zu bleiben. 5. Mose 17, Abvers 16, dort steht. Nur soll er sich nicht viele Pferde anschaffen und soll das Volk nicht nach Ägypten zurückführen, um sich viele Pferde anzuschaffen. Denn der Herr hat euch gesagt, ihr sollt fortan nicht wieder auf diesem Weg zurückkehren. Und er soll nicht viele Frauen haben, dass sein Herz sich nicht abwende. Und Silber und Gold soll er sich nicht übermäßig anschaffen. Und es soll geschehen, wenn er auf dem Thron seines Königreichs sitzt, so soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein Buch schreiben aus dem, was vor den Priestern, den Leviten liegt. Und es soll bei ihm sein, der soll alle Tage seines Lebens darin lesen, damit er den Herrn seinen Gott fürchten lerne, um zu beachten, alle Worte dieses Gesetzes und diese Satzungen sie zu tun, damit sein Herz sich nicht über seine Brüder erhebe und damit er von dem Gebot weder zu rechten noch zu linken abweiche, damit er die Tage in seinem Königtum verlängere, er und seine Söhne in der Mitte Israels. Ja, wir sehen also hier, dass es nicht allein das Frauenproblem war, sondern er hat schon vorab angefangen, sich viel anzuhäufen, all das, was Gott ihn gegeben hat, sich zum Ziel zu machen, umso mehr anzuhäufen, viel Reichtum, viel Geld, viel Besitz. Das alles, was Gott ihn aus Liebe gegeben hat und was er ihm noch weit mehr hätte geben können, hat er sich zum Ziel gemacht, anzuhäufen und darin seine Zufriedenheit und Erfüllung zu suchen. Und somit ist durch diese Habsucht dazu gekommen, ein Götzendiener zu werden. Er hat sich mehr an den Gaben erfreut, die Gott ihm gegeben hat, als an den Geber der Gaben. Alle Gaben, egal was wir haben, egal wie Gott uns segnen möge in diesem Leben, dient dazu, um auf Gott, dem Geber der Gaben hinzuweisen. Unsere Liebe, unsere Dankbarkeit, unsere Zufriedenheit sollte immer mehr zunehmen in Gott, je mehr wir haben. Theoretisch. Deswegen ist Reich sein, viel Besitz haben, nicht Sünder an sich. Aber wenn wir darin unsere Zufriedenheit und Erfüllung suchen, wie Salomo es tat, dann ist es Sünde. Nun, vielleicht mögt ihr an dieser Stelle sagen, warum soll ich jetzt so einem schlechten Beispiel, Vorbild zuhören? Was kann der mir über das Leben auf dieser Erde sagen? Und da hast du recht. Normalerweise wollen wir Leuten zuhören, die die Wahrheit wirklich ausleben, die Vorbilder sind, denen es lohnt zuzuhören. Aber Salomo hat dieses Buch gerade deshalb geschrieben, am Ende seines Lebens, weil er Buße getan hat, weil er reumütig ist, weil er zurückschaut und sieht, wie er sein Leben verschwendet hat mit Dingen, die keine Zufriedenheit, keine Erfüllung, kein Frieden geben. Und deswegen lohnt es sich, ihm zuzuhören, weil wenn einer wirklich über dieses Leben auf dieser Erde reden kann und all das zu erfahren, was dieses Leben bieten kann, dann ist es er. So lass mich dir nun einen zweiten Grund geben, warum du diesem Prediger und seinen Worten Aufmerksamkeit und Zeit schenken solltest. Sein Bestreben. Sein Bestreben mit diesem Buch, wozu er dieses Buch geschrieben hat. Er hat nicht allein nur über sein Leben, seine eigene Erfahrung gesprochen. Er hat auch allgemein seine Absicht wahr, sich selbst als Beispiel zu nehmen, um Leute davor zu warnen, auf demselben schlechten und falschen Wegen zu geraten, wie er es tat. Aber vor allem auch viel Weisheit zu vermitteln, wie man in diesem Leben auf dieser Erde leben kann, ein weises Leben zu führen. Und deswegen, wenn wir uns hier Vers 1 anschauen, Worte des Predigers, dann sollten wir uns die Frage stellen, im Vergleich zu den anderen Büchern, die Salomo geschrieben hat, wie Hoeli zum Beispiel, Sprüche. Dann steht zu Beginn immer Salomo. Er selber identifiziert sich ganz klar als Sohn Davids, König in Israel. Warum aber entscheidet sich Salomo hier in diesem Buch seine Identität nicht klar und deutlich zu geben? Warum schreibt er die Worte des Predigers? Und ich glaube, er macht dies aus einem bestimmten Grund. Wie schon zu Beginn gesagt, bedeutet Prediger jemand, der eine Versammlung einberuft, um gehört zu werden. Dasselbe Bild eines Predigers, des Wortes, kann man auch auf einen Sammler deuten. Jemand, der sammelt, versammelt, etwas, was wertvoll ist, sammelt. Und es ist interessant, dass er hier sagt, Worte des Predigers. Er ist ein Sammler von Worten. Ich bin selber nie ein Sammeltyp gewesen, ein großer Sammler, aber es gibt Leute, die ihre Zeit damit verbringen, als Hobby wertvolle Dinge zu sammeln. Sie geben diesen Dingen einen gewissen Wert, wie zum Beispiel Briefmarken, Münzen, Urlaubs-Andenken oder vielleicht, wenn das noch aktuell ist, Pokémon-Karten. Sie geben diesen Dingen einen gewissen Wert und sammeln sie, häufen sie an, kümmern sich darum. Oftmals haben die sogar einen schönen Ort irgendwo im Haus, Trophäen zum Beispiel. Aber hier, er ist ein Sammler von Worten, wertvollen Worten, kostbaren Worten, wichtigen Worten. Nun, man könnte natürlich sagen, meint er damit einfach nur poetische Worte, die sich schön anhören. Er hat ja viele Sprüche verfasst und viele Lieder geschrieben. Natürlich spielt hier Poesie auch mit, weil bestimmte Teile dieses Buches sind tatsächlich poetisch geschrieben. Aber wie mit jeder Poesie, sollte es zumindest so sein, dient sie nur als Mittel, um den Inhalt der Worte hervorzuheben, die Wichtigkeit dieser Worte hervorzuheben, darauf hinzuweisen. Sie sind nur ein Mittel zum Zweck. Und dieser Prediger hier hat sorgfältig nach Worten gerungen und gesucht, nach wichtigen, kostbaren, wertvollen Worten. Und zum einen, wenn wir uns das letzte Kapitel aufschlagen vom Buch Prediger, Prediger Kapitel 12, im Epilog geht er jetzt näher auf diese Worte ein. Er beschreibt sie noch näher, was genau das für Worte sind. Worte, denen es lohnt zuzuhören. Zum einen sind es inspirierte Worte. Sie kommen von Gott selbst und damit nicht nur einfach Menschenworte. Kapitel 12, Vers 10, dort lesen wir, der Prediger sucht da angenehme Worte zu finden. Und das Geschriebene ist richtig, Worte der Wahrheit. Er suchte sie zu finden, er machte es sich zum Ziel, sein Bestreben war es mit diesem Buch, diese Worte zu sammeln und niederzuschreiben. Wohlgefällige Worte, angenehme Worte. Damit ist nicht einfach nur gemeint etwas, was gut klingt, was man gut aufnehmen kann, sondern Worte, die etwas Gutes bewirken. Etwas Gutes, etwas Notwendiges bewirken. Damit sind sie heilsam. Es ist vielleicht nicht immer leicht, die Worte hier zu hören, die der Prediger aufgeschrieben hat, aber sie dienen, sie sind heilsam, sie dienen uns zum Guten, sie sind notwendig. Und dann beschreibt er sie als Worte der Wahrheit, aufrichtig niedergeschrieben, wie man das auch übersetzen kann hier. Worte der Wahrheit. Sie sind damit nicht hinterlistig oder trügerisch, sondern völlig zuverlässig, vertrauenswürdig. Sie verdienen unsere Aufmerksamkeit und Zeit. Und dann beschreibt er weiter in Vers 11 weise Worte. Die Worte der Weisen sind wie Treibstacheln und wie eingeschlagene Nägel, die gesammelten Sprüche. Weise Worte. Damit ist anwendungsbezogen gemeint. Das Ziel dieser Worte sind nicht allein einfach nur gehört zu werden, sondern sie zu beherzigen und sie umzusetzen. Weise Worte. Und hier benutzt er zwei Illustrationen, um dies deutlich zu machen, wie Treibstacheln. Treibstacheln, das kommt von der damaligen Zeit, wo ein Bauer sein Land gepflügt hat und vorne einen Ochsen angespannt hat vor dem Flug. Und um ihn weiter anzutreiben und in der Spur zu halten, gebrauchte er einen langen Stab, Holzstab mit einer eisernen Spitze und eisernen Haken. Und damit hat er jedes Mal den Ochsen weiterhin angetrieben, indem er ihn hinten auf dem Rücken gepikst hat. Und nicht nur, damit er weiterhin arbeitet und weiter vorangeht, sondern auch, um in der richtigen Spur zu bleiben. Sobald der Ochse sich vom Weg ein wenig abgewichen ist, hat er ihn wieder gepikst, um wieder in die richtige Bahn zu lenken. Und somit beschreibt er hier die Weisen Worte. Diese Worte dienen dazu, um uns, um dich in der richtigen Spur zu lassen, zu halten, um nicht vom richtigen Weg abzukommen. Und das ist vielleicht nicht immer so ganz einfach, weil so ein eiserner Haken natürlich weh tut, so ein Pikser. Aber sie sind notwendig und hilfreich. Und dann sagt er hier auch noch, es sind eingeschlagene Nägel. Man könnte auch übersetzen, wohlplatzierte Nägel. Perfekt an dem richtigen Ort platziert, um ihre Funktion zu erfüllen. Und sie sitzen so fest, dass sie großen Widerstand widerstehen können. Viel aushalten können. Damit sind diese Weisen Worte, sie prägen sich ein wie Nägel. Und vor allem, sie lassen dich nicht so, wie du mal warst, sie verändern dich. Sie dringen tief ein und sitzen fest. Und all diese Beschreibungen dieser Worte weisen letztendlich auf Gott als schlussendliche Quelle hin, der diese Worte durch Salomo niedergeschrieben hat. Deswegen lesen wir hier in Vers 11 auch, sie sind gegeben von einem Hirten. Einem Hirten. Ein Hirte kümmert sich um seine Schafe, er sorgt sich um seine Schafe, er leitet sie an. Er ist fürsorglich und vor allem weist er ihnen die Richtung. Diese Worte sind fürsorglich und richtungsweisend, weil sie von einem Hirten kommen und nicht nur irgendeinem Hirten, sondern hier die Betonung auf einem Hirten. Das ist der Hirte, der Oberhirte. Viele wurden im Alten Testament als Hirten bezeichnet, wie Könige, wie Propheten, wie Richter. Aber der Oberhirte ist Gott selbst und auch er wird immer wieder, wie zum Beispiel der bekannte Psalm 23, der Herr ist mein Hirte. Gott hat ihn gebraucht durch seinen Geist, Worte niederzuschreiben. Er hat sein Leben gebraucht, seine außerordentlichen Erfahrungen gebraucht, um dieses Buch über das Leben auf dieser Erde niederzuschreiben. Und wenn es ein Hirte ist, wenn Gott der Hirte ist, dann treffen diese Worte auch zu, wie Petrus selber formuliert, gegenüber Jesus, dem Oberhirten, Johannes 6, wo er sagt, Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens. Wer sonst und wessen Worte sonst verdienen unsere Zeit und Aufmerksamkeit? Inspirierte Worte, aber auch rettende Worte, bewahrende Worte. Wir lesen weiter in Vers 12 von Kapitel 12. Und überdies, mein Sohn, lass dich warnen. Mein Sohn. Die Hauptempfänger dieses Buches stellen damit eine junge Menschen dar. Kapitel 12, Vers 1 lesen wir selber. Und gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit. Die Hauptempfänger sind also junge Menschen, junge Männer vor allem. Und das entspricht wieder völlig dem, was wir über Salomo selber kennen und seinen anderen Büchern, die er geschrieben hat. Sprüche 1 bis 9. Jedes Kapitel beginnt mit der Aussage, mein Sohn. Und damit sehen wir auch die Absicht dieses Buches. Salomo schaut zurück auf sein Leben, hat seine Lektionen gelernt und teilt seine Lektionen nun weiter an die junge Generation. Warum? Um sie davor zu bewahren, dieselben Fehler zu machen und ihr Leben zu verschwenden. Aber ich denke, dass dies auch eine Ermutigung ist für die ältere Generation. Denn wenn wir uns die Situation von Salomo anschauen, der am Ende seines Lebens Buße getan hat, zurückschaut, könnten wir sagen, wenn wir uns versuchen in seinen Situationen mit ihm zu identifizieren, was soll ich überhaupt jetzt noch machen? Ich habe mein ganzes Leben total verschwendet. Eigentlich könnte ich in Depressionen verfallen oder am besten noch Selbstmord begehen, weil ich habe mein ganzes Leben verschwendet. Ich bin zu nichts mehr in der Lage, zu nichts nutze. Und vielleicht ist das auch für den einen oder anderen oder Leute, die ihr kennt, die einer ähnlichen Situation sind, die rückblickend auf ihr Leben und die schwere Lektionen lernen mussten. Aber lasst dies eine Ermutigung sein wie Salomo. Es hat ihn nicht davon abgehalten, immer noch von Gott gebraucht zu werden. Und vor allem ein solches Buch niederzuschreiben, um die nachfolgenden Generationen davor zu bewahren, die selben Fehler einzugehen. Wie Philippa 3 Paulus selber sagt, vergessend, was dahinten ist und nicht ausstreckend nach dem, was vorn ist. Ich vergesse all das Schlechte oder auch das Gute in meiner Vergangenheit. Das identifiziert mich nicht, sondern ich schaue nach vorne und nutze die Zeit, die Gott mir jetzt noch gegeben hat, um ganz für ihn zu nutzen. Nun, das sind die zwei Gründe, warum die Worte des Predigers deine Zeit und Aufmerksamkeit verdienen. Sein Leben, das dafür spricht, und sein Bestreben, die Absicht mit diesem Buch. Nun, ich hoffe, das gibt euch einen Vorgeschmack auf diese Predigtreihe durch das ganze Buch Prediger, diese Worte selber zu lesen, darüber nachzudenken und vor allem im Leben anzuwenden. Wir beten noch zum Abschluss. Vater, wir danken dir für diesen Morgen. Wir danken dir für dein Wort. Wir danken dir für die Worte, die du darin aufgeschrieben hast, dass du Männer gebraucht hast, durch deinen Geist angeleitet, Worte niederzuschreiben, die uns Heilung schenken, die uns Rettung schenken, die uns Weise machen, die uns helfen, dieses Leben voll und ganz so zu leben, wie es dir gefällt und damit, was uns am besten dient. Wir bitten dich, dass du diese Predigtreihe und die kommenden Predigten auch gebrauchst, um uns darin anzuleiten, um uns wirklich Weise zu machen. Wir danken dir, dass du durch dein Wort zu uns redest und dein Wort hat Kraft und wir vertrauen darauf, dass du das in uns vollbringst, was vor dir wohlgefällig ist. Amen.